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Der McCoi - Kettenöler im Eigenbau
 

Da ich irgendwann von dem ständigen Kette fetten und Felge putzen die Nase voll hatte, habe ich mich dazu entschlossen, einen Kettenöler an mein Motorrad zu bauen. Ich habe mich informiert, was es für Systeme auf den Markt gibt und bin zu der Entscheidung gekommen, dass der McCoi wohl das intelligenteste System von allen ist, da dieser nicht ständig ölt, sondern wegstreckenabhängig ist. (Informationen dazu auf der Seite des Erfinders).
Der Entschluss stand also fest: ich baue mir ein McCoi an mein Motorrad. Schnell wurde eine Stückliste aufgestellt, mit allen Teilen, die ich dazu brauche.
Als erstes wurden die Bauteile auf die Platine gelötet. Ich habe das nicht selbst gemacht, da ich einen Onkel habe, der das sehr viel besser kann als ich, da er täglich damit zu tun hat (er repariert CD-Player, Videorekorder usw.). Wenn ihr auch keine begabten Löter seid, würde ich euch auch vorschlagen, in eine Fernsehwerkstatt zu gehen, ein paar Euros in die Kaffeekasse zu legen und euch das von jemandem löten zu lassen, der das auch super kann.
Dann geht es ans Kabel verlegen:
(Ihr müsst natürlich schon vorher wissen, an welche Stelle ihr den McCoi setzen wollt. Bei mir befindet er sich unter der Fahrersitzbank, wo er prima hinpasst.)
Ein Kabel habe ich für den Reedkontakt vom Standrohr bis unter die Sitzbank gelegt und ein weiteres Kabel vom Wechselschalter, der sich hinter der Cockpitverkleidung befindet.



Anschließend habe ich die Reedkontakte für McCoi und Sigma Tacho an das Kabel gelötet (kann nicht verpolt werden) und anschließend mit Schrumpfschlauch überzogen und mit Kabelbindern an der Gabel befestigt. Den Permanentmagnet habe ich mit 2-Komponenten-Kleber auf die Bremsscheibe geklebt.



Jetzt musste ich mir nur noch eine geeignete Stelle suchen, wo ich den Tank befestigen kann. Ich habe am Heckrahmen ein ungenutztes Gewinde entdeckt und mir gedacht, dass es eine sehr günstige Stelle ist. Dazu habe ich mir aus Aluminium ein kleines Kästchen gebastelt, das ich mit Panzertape verstärkt habe, dann noch ein Loch an der richtigen Stelle rein und mit einer Schraube am Rahmen befestigt. Und fertig ist die Tankhalterung.



Der Tank passt an dieser Stelle gerade so hinter die Heckverkleidung. Den Füllstand des Tanks kann man aber trotzdem noch sehr gut erkennen, wenn man den Rücksitz abgenommen hat. Der 250ml Tank müsste aber locker für 10000km reichen.
Wenn man so weit ist, kann man eigentlich schon mit der Schlauchverlegung beginnen. Bevor man aber den Schlauch am Motorrad verlegt, muss man den Schlauch erst einmal an die Pumpe anschließen. Das war für mich der eigentlich schwierigste und zeitaufwendigste Teil. Warum? Aus dem einfachen Grund, da die Pumpe einen Anschluss von über 8mm hat und der Schlauch aber nur einen Innendurchmesser von 3mm. Der Schlauch musste also um fast das 3-fache seiner ursprünglichen Größe geweitet werden. Ich habe dazu den Schlauch mit einem Fön erwärmt und mit dem Ende eines Bohrers geweitet. Das Ende, was ins Bohrfutter eingespannt wird und nicht die Spitze. Ich habe mit einem 5mm Bohrer angefangen und das ganze bis zu einem Durchmesser von 8mm erhöht. Wenn man das geschafft hat, bekommt man auch den Schlauch über die Pumpe. Da man das aber für den Ein- und Ausgang der Pumpe machen muss, dauert es halt etwas. Ich habe etwa 1h dafür gebraucht und hinterher schmerzende Daumen gehabt.
Wenn man den Schlauch auf der Pumpe hat, kann man mit der Verlegung beginnen. Ich habe die Pumpe über der linken Beifahrerfußraste am Heckrahmen mit Kabelbindern befestigt.



Damit die Pumpe etwas besser geschützt ist, habe ich noch ein kleines Schaumstoffkissen darunter gelegt. Achtet bei der Befestigung darauf, dass ihr die Kabelbinder nur fest aber nicht zu fest zieht, sonst könnte die Pumpe durch die Spannung am Ein- und Ausgang beschädigt werden. Und das will ja niemand, da es sich hierbei um das teuerste Bauteil handelt. Edit: Die Pumpe an den beiden Enden zu befestigen ist laut Aussagen im McCoi-Forum denkbar ungünstig. Man sollte die Pumpe deshalb besser in der Mitte fest machen. Ich werde das demnächst noch ändern.
Als Leitung zum Kettenrad habe ich mich für Messingröhrchen entschieden, da die Zuführung meiner Meinung nach damit leichter zu machen ist, weil man das Messing einfach in die gewünschte Position zum Kettenrad biegen kann, ohne eine extra Halterung dafür zu benötigen.
Edit: Wenn jemand die Möglichkeit hat, Silikon-Schlauch im gleichen Durchmesser zu kaufen, dann soll er das bitte tun. Denn der Silikon-Schlauch hält einfach länger als ein PVC-Schlauch, da dieser irgendwann spröde wird.
Der Vorteil am 3mm PVC-Schlauch ist, dass er genau über die Anschlüsse am Tank und am Messing-Rohr passt. Ich musste dann einfach 2 Schlauchbänder in entgegen gesetzter Richtung um den Schlauch machen, damit der Anschluss dicht ist. Beim Tank bitte nicht den zweiten Anschluss für den Druckausgleich vergessen. Den Schlauch dazu habe ich bis auf Höhe des Rücklichts gelegt. Falls doch mal Öl an dieser Stelle austreten sollte, z.B. weil es sich im Sommer bei großer Hitze im Tank ausdehnt, hat es genügend Platz und läuft nicht gleich am Motorrad überall runter.



Wenn man so weit ist, kann man den McCoi endlich anschließen. Ich habe praktischerweise die Anschlusskabel nicht direkt auf der Platine verlötet, sondern einen Stecker benutzt, der sich einfach abziehen lässt, falls ich den McCoi irgendwann mal wieder ausbauen will oder muss.



Wenn alles angeschlossen ist und die Zuleitungen verlegt sind, kann man mit dem Befüllen der Leitung beginnen. Jetzt sieht man auch schon, ob alles dicht ist und funktioniert. Die Pumpe darf auf keinen Fall Luft ziehen. Ist das der Fall, ist die Leitung am Tank wahrscheinlich nicht richtig dicht (deshalb die zwei Schlauchbänder in entgegen gesetzter Richtung). Ich habe so lange gepumpt, bis keine Luft mehr im System war.
Jetzt ist der McCoi startklar. Ab nun heisst es: nie wieder Kette fetten, nie wieder Kette putzen. Ist die Felge etwas verölt, bekommt man das Öl mit einem Lappen einfach restlos weggewischt. Und schon glänzt die Felge wieder.
Ich fahre derzeit auf Schalterstellung 8, werde aber auf Schalterstellung 9 erhöhen, da mir das ausreichend erscheint.
Fazit: Der McCoi ist die wahrscheinlich beste Lösung für ein automatisches Kettenschmiersystem.

Wer jetzt Lust auf Basteln bekommen hat, sollte das ruhig tun. Falls jemand noch irgendwelche Fragen zum Einbau hat, kann er die gern an mich stellen. Vielleicht beantwortet auch der Blick ins McCoi-Forum schon die Frage. Außerdem gibt es ja noch den Steffen, der die McCoi-Seite betreibt und die Teile vertreibt. Er ist auch sehr hilfsbereit und hat mir alle meine Fragen beantwortet.

Edit: Als Öl verwende ich teilsynthetisches Kettensägeöl von Husquarna. Die Literflasche hat ca. 6 Euro gekostet und sollte für über 40000km reichen.


Steffen hat selbst eine gute Anleitung erstellt, die man unter http://www.mccoi.de/anleitungen/doku_august_2003.pdf abrufen kann. Der Link dazu ist natürlich auch auf der McCoi-Homepage zu finden.

Überzeugte Schönwetterfahrer können eigentlich auf den Feuchtsensor oder auf den Wechselschalter ganz verzichten. Das einzige, was man tun muss, ist, die Kontakte für den Sensor auf der McCoi-Platine kurz zu schliessen. Das ist gleichbedeutend mit "es regnet nicht". Das Pumpintervall wird nämlich erst verkürzt, wenn dort ein Widerstand von >200kOhm anliegt. Dieser Widerstand ist nämlich beim Feuchtsensor ab einer bestimmten Luftfeuchtigkeit erreicht. Beim Wechselschalter wird dann auch nur ein 200k Widerstand zwischengeschaltet, um den Feuchtsensor zu simulieren.
Ich habe mich für den Wechselschalter entschieden, weil der Feuchtsensor fehleranfälliger ist.

 

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