Lastwechsel-Reaktion bedeutet folgendes: Das Motorrad ruckelt, wenn man nach dem Schließen des Gasdrehgriffs wieder Gas gibt. Und das Motorrad bremst recht stark, wenn man Gas wegnimmt. 2-Zylinder-Motoren haben meistens etwas stärkere Lastwechsel-Reaktionen als 4-Zylinder-Motoren.

Mit etwas Übung und einem entsprechend runden Fahrstil sind die Lastwechsel-Reaktionen der SV kein Problem. Die Heilmittel gegen Lastwechsel-Ruckeln heißen Gas anlegen und mit etwas Zug durch die Kurve fahren.

Dazu ein Zitat aus dem Buch "Die obere Hälfte des Motorrads" von Prof. Spiegel:

Mit dem Anlegen des Gases ist gemeint, dass nach dem Schließen des Gasdrehgriffs (d. h. bei abgesenkten Schiebern bzw. geschlossenen Klappen) der Drehgriff wieder soweit geöffnet wird, bis das Spiel im Gaszug verschwunden ist, so dass nun die geringste weitere Drehbewegung bereits öffnen würde. Man spürt diesen Punkt ganz deutlich und man sollte sich zur selbstverständlichen Gewohnheit machen, unmittelbar nach jedem Schließen des Gases ganz automatisch wieder ein wenig aufzudrehen, um das Spiel zu beseitigen

Mit etwas Zug durch die Kurve fahren bedeutet, dass man mit etwas Gas durch die Kurve fährt. Früh genug mit dem Bremsen vor der Kurve fertig sein und vor dem Einlenkpunkt Gas anlegen. Abhängig vom Kurvenverlauf das Gas evtl. noch ein bisschen weiter aufdrehen. Positiver Nebeneffekt: Dadurch fährt man automatisch eine bessere Linie.

Eine weitere Verbesserungsmöglichkeit besteht darin, mit den beiden Einstellrädern in der Nähe des Gasgriffs das Spiel im Gaszug auf ein Minimum zu verringern. Aber das empfindet nicht jeder Fahrer als Verbesserung, und als unerfahrener Motorrad-Schrauber sollte man das nur in einer Fachwerkstatt machen lassen. WICHTIG: Im Stand im Leerlauf durch Bewegen des Lenkers zu beiden Anschlägen überprüfen, dass die Drehzahl dann nicht ansteigt. Außerdem muss der Gasdrehgriff leichtgängig bleiben und schnell von alleine auf die Standgas-Position zurückspringen.