Notice: Undefined index: HTTP_ACCEPT_ENCODING in /var/www/vhosts/svrider.de/httpdocs/Homepage/Skripte/Klassen/svrider.php on line 355
SVrider.de - Das deutsche Portal für die Suzuki SV650 und SV1000
Willkommen auf SVrider 
 
 

Notice: Undefined index: HTTP_ACCEPT_ENCODING in /var/www/vhosts/svrider.de/httpdocs/Homepage/Skripte/Klassen/svrider.php on line 355
 
Knowledgebase -> SV Allgemein -> Wartungsanleitungen allgemein
USD-Gabel Simmerringe wechseln
 
Ich möchte im Folgenden Beschreiben, wie ich bei Kajaba oder Showa USD-Gabeln die Gabel-Simmerringe wechsele. Andere Arbeiten werden hier nicht beschrieben. Die Anleitung bezieht sich grds. auf alle Gixxer o.ä. Gabeln mit Cartridge- oder Kartuschen-Dämpfer. Die sog. "Big Piston-Gabeln" habe ich bisher nicht zerlegt und weiß daher nicht, ob sich meine Ausführungen auf diese übertragen lassen . Ich beschreibe die Arbeiten an den Gabelholmen, alle anderen notwendigen Vorarbeiten (Radausbau etc. ) werden nicht beschrieben. Ebenso gebe ich keine Hinweise auf zu verwendendes Gabelöl und entsprechende Füllmengen, das muss jeder selber herausfinden, da es da sehr unterschiedliche Werte gibt. Man kann hier z.B. die Datenbank von "Louis" bemühen. In den WHB's gibt es auch jeweils sehr gute Anleitungen, allerdings wird dort unter Verwendung von Spezialwerkzeugen gearbeitet, die ich nicht besitze.

1. Bevor die Gabelholme von den Gabelbrücken demontiert werden, muss die obere Verschlussmutter gelöst werden. Die sitz oft recht fest und kann dann im ausgebauten Zustand kaum gelöst werden -- aber nur lösen, noch nicht herausschrauben! Es reicht aus, die untere Gabelbrückenklemmung festgezogen zu lassen.

2. Man kann jetzt auch schon versuchen die unteren Schraube der Dämpferbefestingung zu lösen. Wenn man Glück hat gelingt das. Aber Vorsicht, hier tritt Öl aus, wenn die Schrauben ganz entfernt werden. Also muss ein Auffangbehältnis zur Hand sein. Wenn die unteren Schrauben ganz gelöst sind. kann das Gleitrohr aus dem Standrohr herausgezogen werden. Das klappt aber normalerweise nicht, solange er Gabelholm noch eingebaut ist, da der Platz nach untern hin zu gering ist. Es empfiehlt sich aber das lösen dieser Schraube schon jetzt zu versuchen, das diese oftmals sehr fest sitzt. Auch muss hier unbedingt ein gutes Werkzeug zum Einsatz kommen (10'er Inbus!!) -- mit billiger Qualität kann man hier schnell die Schraube "vernaggern" und dann bekommt man sie nur noch sehr schlecht heraus (aufbohren etc.)

3. Nach dem Lösen der oberen und unteren Klemmung der Gabelbrücken kann man den Gabelholm nach unten herausziehen. Das sollte ohne Schwierigkeiten gehen, wenn das nicht klappt, kann es sein, das die Gabelholme oder die Gabelbrücken verzogen sind.


4. Jetzt wird die obere Verschlussmutter ganze herausgeschraubt, dabei den Gabelholm senkrecht halte, da sonst das Öl unkontrolliert herausläuft. Gabelholm auf den Kopf stellen, das Standrohr in Richtung Gabelfuß schieben und das in der Gabel befindliche Öl in ein geeignetes Auffangbehältnis ablaufen lassen. Wenn das Öl herausgelaufen ist (es ist noch ein ordentlicher Rest im Gabelholm!!) die Verschlussmutter wieder rein schrauben, bis der Gabelholm ober wieder dicht ist.
 
5. Wenn die untere Schraube der Dämpferbefestigung jetzt noch nicht gelöst ist, kann man das auch ohne Spezialwerkzeug schaffen. Dazu habe ich den Gabelholm mit einem Spannriemen (siehe Abbildung) zusammengezogen -- soweit es geht -- und dann die Schraube lösen können. Eine Unterlage unter dem Gurtspanner schützt das Gabelrohr. Vorsicht: aus der Schraube wird noch Öl austreten, also muss ein Auffangbehälter zur Hand sein.
    

6. Nun kann das Gleitrohr aus dem Standrohr herausgezogen werden. Nach dem Lösen der oberen Verschlussmutter kann jetzt ebenso die Dämpferkartusche zusammen mit der Gabelfeder aus dem Standrohr herausgezogen werden. Sollte das Standrohr sich nicht leicht herausziehen lassen, so kann man es ganz in das Gleitrohr stecken und dann mit Schwung -- gegen einen gewissen Widerstand -- herausziehend. Keine Angst das geht und man macht auch nichts kaputt dabei!


7. Die Staubkappe wird jetzt aus dem Standrohr heraus gehebelt. Das geht gut mit einem großen Schraubenzieher, indem man unter den Ring fasst und den Schraubenzieher gegen den Rand am Gleitrohr abstützt. Allerdings muss man das Standrohr an dieser Stelle in geeigneter Weise vor Beschädigung schützen. Man kann eine Pappe unterlegen oder anderes geeignetes Material. Sollte der Ring zu verkanten drohen, ist das Hebelwerkzeug an verschiedenen Stellen anzusetzen. Unter der Staubkappe befindet sich ein Sicherungsring, der verhindert, dass der Simmerring aus seiner Passung heraus wandert. Dieser Sicherungsring lässt sich leicht mit einer Spitzzange entfernen. Auf gleich Art und Weise, wie die Staubkappe, kann der darunter liegende Simmerring jetzt entfernt werden.
    


8. Als nächstes wird jetzt der neue Simmerring eingebaut. Dabei ist zunächst zu beachten, dass dieser in der richtigen Richtung eingebaut wird! Also die Lage des alten Simmerringes unbedingt merken! Ich habe den Einbau ohne irgendwelches Spezialwerkzeug gemacht. Am einfachsten ist es, den neuen Simmerring vorsichtig per Hand in Position zu bringen, den alten Simmerin oben drauf zu setzten und das Standrohr dann umzudrehen, so dass die Simmerringe jetzt unten auf der Werkbank aufliegen und diese dann mit Handkraft im das Standrohr zu drücken. Anschließend das ganze wieder umdrehen und den neuen Simmerring durch leichte Schläge mit einem Kunststoffhammer in seinen Sitz treiben. Dabei lässt man den alten Simmerring auf dem neuen liegen. Dann den alten Simmerring entfernen, den Sicherungsring montieren und zu Letzt die Staubkappe par Hand aufdrücken.


Jetzt kann der Gabelholm in umgekehrter Reihenfolge wieder zusammengesetzt werden!

Bemerkung von User Hareu1986 zum Einbau der Simmerringe :

Du hast bei der Variante nur das Problem das du mit dem Standrohr nachher durch den vorgespannten (die werden etwas enger wenn sie drin sitzen) Simmerring durchmusst. Daher werden auch bei Telegabeln erst die Holme wieder montiert und dann erst die Simmerringe wieder eingesetzt. Wenn die Gleitbuchsen nicht sauber gearbeitet, oder schon etwas älter sind und Grat angesetzt haben kannst du dir dann die Dichtlippen schnell versauen. Wenn man keine Eintreibeschalen hat kann man aber trotzdem den alten Simmerring verwenden, einfach teilen und mit zwei Holzlatten das Standrohr einklemmen.
Wer sich mit den Simmerringe unsicher ist kann übrigens zu 99,9% davon ausgehen das die Beschriftung nach Abnahme der Staubkappe sichtbar bleibt, im Zweifelsfall >immer< die "offenere" Seite Richtung Öl - hat den Hintergrund das sich die Simmerringe bei hoher Kompression aufblähen und somit die Dichtwirkung erhöht wird.



Nicht vergessen , die Gabel wieder mit Öl zu befüllen!
Das Gabelöl wird von oben bei leicht angehobernem Gleitrohr langsam eingefüllt. Vorher die Mengen möglichst genau abmessen.
Ein besonderes "Entlüften" der Gabelrohre ist nicht erforderlich.

    13
 

Bisherige Aufrufe:   18713
Bewertung:    
Autoren:   guzzistoni

Kommentare:
hannes-neo
05 Jun 2014 13:40
 
 
Tolle Beschreibung! Ich hab allerdings eine kleine Anmerkung zu der Ölmenge. Die vom Hersteller angegebene Menge stimmt nur, wenn das Öl restlos aus dem System entfernt ist (auch aus der Dämpferkartusche). Ich gehe da lieber nach dem Luftpolster. Es wird Öl von oben in den Holm eingefüllt bis das entsprechende Luftpolster erreicht ist. Dabei ist zu beachten, dass das Polster ohne Federn und die zu den Federn gehörigen Scheiben gemessen wird. Der Dämpfer muss zuvor mehrmals auf und ab bewegt werden, damit er entlüftet wird und restlos mit Öl gefüllt ist.
 
Knowledgebase -> SV Allgemein -> Wartungsanleitungen allgemein
 

 
Copyright © 2003-2024 by SVrider -- Bisherige Besucher: 8.493.791 -- Besucher Online: 578 -- Impressum