Textil oder Textil/Leder-Kombi bis etwa 700 Euro

[Quickshifter]

Das stimmt, als Ganzjahreskombi wirds schwierig. Momentan pack ich jede Menge Schichten drunter, bin noch am experimentieren, mal sehen bei welcher Temperatur es dann nicht mehr geht.

Ne Kombi die Sommer wie Winter taugt wirds wohl kaum geben, das bleibt ein Kompromiss.

[Drachenbruder]

Mir sind bislang noch keine Beschwerden zu Ohren gekommen... zudem wollte er da ja schliesslich noch ne Jeans drunter tragen, was ja nochmal ne zusätzliche Schicht darstellt...

[Metalhead71]

Hast Du denn bei der Maloche genug Zeit dich ggf. auch umzuziehen ?

Dann würde ich ne normale Textilkombi nehmen in der man sich, ohne die Kombi stark zu pimpen von 10 bis 30 Grad (dann ohne Futter), wohl fühlt.
Unter 10 Grad halt nach Zwiebelprinzip aufrüsten. Unter 10 Grad braucht man m.M. nach auch nicht mehr auf Atmungsaktivtät achten. Für
solche Temperaturen habe ich aktmungsaktive Unterwäsche von Odlo/Bionic oder Louis und eine knapp 20Jahre alte Faserpelzkombi von Louis.
Falls unter die Jacke dann noch nen Winddichter Fleecepulli passt sollte es für 42km reichen bis etwa 3 oder 4 Grad. Darunter würde ich den Bock
eh stehen lassen.

[Hasenfuß]

Unter 8 Grad fahr ich eh nimmer. Das brauch ich dann echt nicht. Aber an so Tagen wie heute, wärs schon geil fahren zu können. Wenn die Sonne durch den leichten morgendlichen Nebel sticht bei knapp 11 Grad. Schon geil ...

Ich werde Anfang November, wenn die neue Kohle dann da ist, mal die örtlichen abklappern und mal anschauen, bzw. was ich dort nicht finde im Internet mal bestellen und anprobieren.

[Metalhead71]

Naja, der Grad ist da immer schmal. Auch wenn ich "unter 10Grad" geschrieben habe. Das Zwiebelprinzip sollte man bei 42km wohl auch bei 12 oder 13 Grad anwenden.
Ich kaufe seit gut 20 Jahren Motorradbekleidung fast immer nach Testurteilen der Fachpresse. Meistens von MOTORRAD. Bin ich nie enttäuscht worden.
Die Klamotten die ich nach frei Schnauze gekauft habe........entweder nicht dicht, oder kurz nach Garantieablauf hinüber.

Meine Jacke von IXS kam dort nach einem Einzelpraxistest sehr gut weg. Habe ich 2002 oder 2003 gekauft. Das Ding ist bis heute trotz nicht alzu großer Pflege dicht, sitzt auch ohne Thermofutter noch halbwegs satt und bei 8 Grad mit Fleecepulli und ordentlicher Unterwäsche einfach ausreichend warm, auch über 300km-Touren.
Auch Handschuhe und Stiefel nach Testurteilen gekauft, fast genauso alt - optisch nicht mehr ganz so frisch wie die Jacke, aber immer noch dicht.

[tibibi]

Eins zum Thema Büse, da es der TE angesprochen hat:
Büse hat teilweise gute Ideen.
Leider mangelt es etwas an der Qualität.
Allerdings spreche ich nur aus meiner Erfahrung mit Jacke uvp 230 Euro und Hose uvp 170 Euro beides Textil.
Wer 500 Euro für Jacke und noch einmal 300 bis 400 für eine Textilhose von Büse investiert, erhält sicherlich gute Qualität.
Allerdings kann man sich in dem Preisniveau dann auch gleich ne Held zulegen.

[Quickshifter]

Also ich war gestern mit der oben angesprochenen Rev'it-Kombi früh um 8 in der Fränkischen unterwegs. Die Felder waren weiß vom Frost, die Temperaturen dürften sich knapp oberhalb von 0 Grad bewegt haben. Dank Zwiebelprinzip mit durchdachten Klamotten (unter der enganliegenden Kombi ist nicht viel Platz) war es gut zu fahren. Probleme hatte ich dank Winterhandschuhen und neuer Griffheizung keine. Auch meine alten Heizsohlen aus den Skistiefeln sind echt empfehlenswert. Ein gefüttertes Buff-Tuch im Jackenkragen bis hoch zum Helm, ein zweites ungefüttertes oben drüber und es kommt kein Wind mehr durch. Eine weitere Jacke hatte ich noch im Rucksack, hab ich aber nicht benötigt. Und ich war 550km unterwegs, keine 42km, da wird der Motor ja nichtmal richtig warm.
Mit der Kombi ist schon echt viel möglich.

[Hasenfuß]

So hat etwas länger gedauert, bis ich die ersten beiden Kandidaten mal probieren konnte.
Diese waren jetzt Büse Adventure Jacke + Hose und Rev'it Sand2 Jacke + Hose
Beiden Jacken ist das 3-Jacken-Zwiebelsystem gemein. Also ein Thermofutter, die Membran und die eigentliche Jacke.

Vom ersten Gefühl her saß die Büse Adventure Jacke in Gr 52 mit normalem Pulli und allen Innenjacken richtig gut. Der Test, ob ich im Sommer auch mit T-Shirt und keiner einzigen Innenjacke klarkomme, war soweit okay. Wie zu erwarten war, sind die Ärmel an den Protektoren trotz Druckknopfverstellung etwas weit. Hier wären zwei einstellbare Gurte besser. Aber - und jetzt kommen die großen Vorzüge - die Jacken schließen vorne hervorragend und haben eine gute Gesamtlänge. Das sollte bei der Rev'it anders sein. Aber mehr dazu im entsprechenden Abschnitt. Außerdem vermute ich dass das Airvent-System deutlich besser arbeitet als das der Rev'it. Vorne hat man jeweils zwei parallele Reißverschlüsse, und zusätzlich kann man die "Zunge" zwischen diesen jeweils zwei Reißverschlüssen in die Jacke stopfen und hat dann zwei große rechteckige Öffnungen als Lufteinlass. Das überzeugte beim Trockentest enorm. Zusätzlich sind jede Menge wasserdichte Taschen auf der Jackenaußenseite. Es gibt zwei?!? Rundumverbindungsreißverschlüsse. Einer an der Jacke und einen an der Membranjacke, wenn ich mich richtig erinnere. In wie weit die mit anderen Hosen als der passenden zu kombinieren sind weiß ich noch nicht. Werde ich aber noch testen, da die Adventure-Hose für meinen Zweck nicht sonderlich brauchbar ist. Sie passt zwar bombenmäßig. Aber nur so lange man keine Jeans drunter ziehen will. Und da ich die Kombi hauptsächlich für den täglichen Weg zur Arbeit haben will und nicht jedes Mal die Jeans im Rucksack transportieren mag, muss das so gehen. Außerdem hat die Adventure-Hose kein Thermofutter. Also werde ich demnächst noch die Büse STX-Pro-Hose ausprobieren. Vermutlich brauche ich ne Nummer größer, damit das mit der Jeans funktioniert. Ich probier aber auch die eigentlich passende Größe. Sollte das alles nicht klappen, werde ich alles nochmal überdenken müssen. Aber erst mal abwarten.

So zur Rev'it Sand2 Jacke. Ich finde, sie sieht auf Bildern besser aus, als in Wirklichkeit. Der helle Stoff sieht schon neu irgendwie nach Straßenstaub aus ... Die silbrige Farbe der Innenjacke mutet eher nach Raumanzug an. Aber naja, wenn sie mir gut gepasst hätte, wäre mir das auch schnurz gewesen. Der Aufbau ist der Adventure ähnlich. Innenjacke dann die Membran und außen die eigentliche Jacke. Clever sind die vielen einstellbaren Gurte an Armen und Hüfte. Obwohl die Jacke zunächst etwas unförmig und schlecht sitzend war, konnte man damit einen echt guten Sitz hinbekommen. Aber ich finde sie für meinen Geschmack etwas zu kurz geraten. UND das Thermofutter ist nicht mit einem Reißverschluss zu schließen und noch kürzer als die eigentliche Jacke. Für meinen Geschmack zu kurz und wenn man beim Schließen der Jacke, das Thermofutter vorne nicht schön eng zusammenzieht, entsteht mitten auf der Brust ein Spalt ohne Futter. Ich weiß nicht, ob das so genial ist. Auf der Brust sind für den Sommer zwar auch Airvents aber lange nicht so groß wie auf der Adventure. Dafür kann man längere Airvent-reißverschlüsse als bei der Adventure auf den Ärmeln öffnen.

Alles in allem finde ich die Details der Büse etwas besser und optisch gefiel mir die Rev'it in natura nicht besonders. Deshalb habe ich auf das Probieren der Rev'it Hose vorerst verzichtet.
Mal sehen, was ich als nächstes mal anteste, bis ich eine Entscheidung fälle.

[Drachenbruder]

Moinsen,

erstmal klasse, dass Du uns an Deiner Entscheidungsfindung weiter teilhaben lässt und Deine Eindrücke weitergibst.

Zur Revit kann ich sagen, dass ich die seit 3 Jahren selbst fahre, meine Lebensgefährtin das Gegenstück dazu sogar noch etwas länger. Was die kurze Bauform angeht, das ist nicht zwingend nachteilig. Ich hab etliche verschiedene Jacken anprobiert und auch dann ne Sitzprobe auf dem Mopped gemacht, denn da muss es passen, nicht vor dem Spiegel. Und da hat sich bei längeren Jacken gezeigt, dass die von den Oberschenkeln nach oben geschoben wurden und am Hals unangenehm gesessen haben. Das solltest Du mal selbst ausprobieren, wie es sich mit längeren Jacken verhält.

Dass das Winterfutter nicht überlappt, ist tatsächlich ein Manko. Da ich aber das Futter so gut wie nie drinne hab, sondern stattdessen ein Fleece-Shirt oder eine Soft-Shell-Jacke trage oder nen Hoodie, ist das zumindest für mir mich kein Thema.

Zur Lüftung: Wenn alles raus ist aus der Jacke, dann ist die Sand auch bei heisseren Temperaturen problemlos tragbar, der Stoff selbst ist sehr luftdurchlässig.

Was ich persönlich noch recht interessant finde ist der Umstand, dass die Klimamembran gross geschnug geschnitten ist, dass sie über die Oberjacke passt. Sollte man also im Sommer bei komplett entferntem Innenleben unterwegs sein und in einen Regenschauer kommen, kann man die Membran über die Jacke anziehen und sich so trocken und insbesondere atmungsaktiv ins nächste Cafe retten. Die Jacke selbst bleibt trocken, die Membran nimmt keine Feuchtigkeit auf, alles ist gut und die Klimamambran ist zusammengefaltet kleiner als ne Regenjacke...

Das kann ich Dir nur dringend empfehlen, fahr mit Deiner Moppete zum Klamotten anprobieren hin. Nicht jede Jacke, die vor dem Spiegel gut aussieht oder auf dem Stuhl im Laden gut sitzt, passt auch auf dem Mopped gut.

[Hasenfuß]

So. Heute die zweite Fahrt in der neuen Kombi gemacht. Und das war die erste bei der es morgens knapp über 0 °C war. Quasi mein persönlicher Extremtest.

Geworden ist es die Büse Adventure mit der Adventure Hose. Habe mich nun doch dafür entschieden.
Bin letztes Wochenende bei den traumhaften Temperaturen schon eine ausgiebige Runde gefahren und war begeistert von Schnitt und Bequemlichkeit der Kombi. Die Taschen sind super und es funktioniert einfach alles prima. Gespannt bin ich auf die Belüftungsmöglichkeiten im Hochsommer. Momentan habe ich ja noch alle Innenjacken drin.

Dann heute morgen der Weg zur Arbeit bei knapp über 0 °C - okay es wurde mit der Zeit wärmer. Gefroren haben eigentlich nur die Finger ein bisschen und ich muss mein Halstuch etwas besser in den Jackenkragen reinstecken. Aber Hose mit Jeans drunter und Jacke mit normalem Pulli drunter haben super gewärmt. Hätte ich nicht für möglich gehalten...
Soviel also zur Wärme. Da wäre noch ausreichend Potenzial um mit Motorradunterwäsche und sowas nach zu helfen. Aber bequem ist sie definitiv. Es rutscht nichts, die Protektoren sitzen dort wo sie hingehören.

Also 100% Empfehlung von meiner Seite. Regen hab ich keine Lust auszuprobieren. Die SympaTex-Membranen sollten aber eigentlich dicht halten...

[bigrick]

Ich glaube das wichtigste ist wenn man sich ne Kombi holt, als aller erstes das sie 1A Sitzt. Hersteller, Farbe, etc kommt alles danach.

Ich hab auch sone Eierlegendewollmilchsau, von Revit die Gear 2 und Ignition 2. Mit dem 50ccm´er bin ich bei -15C gefahren (Winter vor 1 Jahr) aufm Mopped diesen "Winter" (oder was das sein sollte) -5C. Problemzone ist im Winter immer die Hand, Griffheizung reicht nicht mehr, nächter Winter kommen Protektoren dran. (das Innenfutter habe ich noch nie verwendet)
Im Sommer hatten wir schon 34C im Schatten im Stadtverkehr. Kein Problem, Membran raus und los gehts. Ich dürfte jetzt 5 oder 6tkm mit der Kombi gefahren sein und die Hose hab ich auf Arbeit i.d.R. weiter an. Verarbeitung ist auch 1A und Regenfest.

Wenn man sowas haben möchte, egal ob von Revit oder Büse oder sonst einem, kann man ruig ein paar € auf den Tresen legen. Es lohnt sich!

VG