Am Montag habe ich dann mit meiner Freundin zusammen die Steuerzeiten eingestellt und das Ventilspiel gemessen. Bemerkenswert ist, dass die Ventile nicht eingestellt werden mussten. Bei der 24er Inspektion wurde eingestellt, oder auch nicht, dass weiß nur der Monteur (auf der Rechnung stehen nur die Endwerte). Finde ich jedenfalls nicht schlecht, dass höchstens einmal - wenn überhaupt - eingestellt werden musste. Die SLS Ventile wurden durch passend gefeilte Aluplatten (3mm stark) ersetzt. Diese sollten mit Dichtmasse montiert werden. Die originalen SLS Stutzen an den Köpfen haben O-Ringe zum dichten. Ähnlich bei der Airbox geschehen, wie zuvor schon beschrieben.
Den Motor haben wir dann zusammen noch fix "eingehängt" und danach war auch schon Schicht im Schacht.
Mittwoch, den 8.7. habe ich dann wieder eine Nachtschicht geschoben, den Motor fest im Rahmen verbaut, und den Kabelbaum sowie alle Leitungen verlegt. Hier bin ich extra mit meiner schwarzen Straßenmaschine zur Garage gefahren, um mir die Verlegung abzugucken. Das hilft enorm.
Kann mir jemand verraten, wie bei der K4 das Paket mit den Sicherungen und dem Blinkgeber verbaut wird? Beim Vorbesitzer war es mit Gummimatte und Kabelbindern unter der Soziussitzverriegelung festgezurrt. Aus Mangel an Ideen, habe ich das dann auch so gemacht. Mir fällt partout kein Platz ein, wo das hin könnte. Bei meiner K3 sind da noch andere Halter an der HUV für die Gummis wo das Paket drin ruhen kann.
Ärgerlich war auch, dass der Athena Dichtsatz etwas dezent beschissen ist. Der passende O-Ring für die Abdichtung Getriebeausgangswelle und Distanzstück war schon zu dick, so dass ich den alten nehmen musste.
Nun fehlten die richtigen O-Ringe für die Kühlwasserstutzen am Zylinder. Ich habe dann 18x3mm O-Ringe gekauft und montiert.
Die Crashpadschraube an der rechten Seite hatte durch den Vorbesitzersturz gut gelitten. Ein zweites mal muss sie allerdings noch ran. Deshalb habe ich mit Schraubstock, Lötlampe, 1/2" Wasserrohr (Schraubenkopf passt perfekt hinein) und dickem Schlosserhammer die lange Schraube wieder gerade gemacht. Die sind nicht so einfach zu bekommen, der Länge und des Feingewindes wegen.
Mein Ducatischrauber hat hier nen lustigen Spruch: "Grade als er gerade war, brach er ab - was schade war." Recherche ergab, dass der Spruch von Goethe stammt.
Zum Glück ist das nicht eingetreten.
Was die Elektrik angeht, habe ich nicht viel verändert, das hat für später Zeit. Es sollte erstmal funktionieren. Die Schaltereinheit an der Kupplung habe ich komplett weg fallen lassen, und direkt am Hauptstecker für die Schaltereinheit den Kupplungshebel Stromkreis kurzgeschlossen (perfekt passende Buchsenkontakte hatte ich noch, warum auch immer^^). Das Motorrad denkt jetzt die Kupplung sei permanent gezogen. Das führt zu einer erhöhten Einspritzmenge, wirkt sich aber wohl nur im unteren Drehzahlbereich aus. Da ich auch für später definitiv die Elektronik des bikes so spartanisch wie möglich halten möchte, bleibt das auch so, es sei denn ich werde vom Gegenteil überzeugt.
Die restlichen Pins des Steckers am Kabelbaum habe ich mit Schrumpfschlauch überzogen. Vielleicht unnötig, aber wer weiß in welche Regengüsse man kommt.
Das Zündschloss wollte ich erstmal noch so übernehmen und habe eine Halterung aus einem Aluwinkel gebaut. Damit sitzt das Schloss gut zugänglich im rechten vorderen Rahmendreieck, überhalb des Limareglers.
Hiervon gibts leider kein Bild. Die Gefahr, der Schlüssel bricht beim Sturz ab, sollte an dieser Position durch die Nähe zum Crashpad sehr gering sein.
An der R6 RJ03 Gabelbrücke kann das SV Schloss jedenfalls nicht montiert werden. Die Lochabstände passen nicht.
Da ich die obenliegenden Gaszüge der SV 650 "S" nutzen möchte, brauchte ich auch einen minimalistischen Start und Killschalter. Ich wurde hier im alten R1 RN19 Teilesortiment eines Freundes fündig, wie schon bei der Bremspumpe.
Die Schalter sind aber anders verkabelt. Die Steckkontakte sind glücklicherweise mit der SV identisch, so konnte ich die R1 Schaltereinheit mit einer Crimpverbindung und der passenden Umpolung voll funktionstüchtig verbaut werden. Die Leitung für den Bremslichtschalter ist komplett rausgeflogen.
Die R1 Schaltereinheit hat nur den Killschalter und einen Anlassertaster, die SV hingegen noch den Warnblinkschalter. Sieht also sehr minimalistisch aus. Leider auch hier kein Bild von.
Der große 8 Polstecker sieht mit nur 3 Kontakten etwas fehl am Platz aus, aber was solls. Kann man ja später noch ändern.
Nachdem der Motor nun angeschlossen und mit Öl und destiliertem Wasser befüllt war (Kupplungsbetätigung nicht vergessen zu montieren, sonst läuft dort Öl aus), konnte ich das Aggregat zum ersten Mal anschmeissen.
Also erstmal den Servicestecker überbrückt, original Tacho angeschlossen und Fehlercode ausgelesen. Kein Fehler!
Ein erwartungsvoller Druck auf den Anlasser uuuuuuuunnnnnnnd
Wrumumumumumumum, AUS. Wir wollen ja ohne Auspuff, um 5Uhr Nachts, die Nachbarn nicht ärgern.
Das war sehr erfreulich, zumindest der Motor läuft.
Feierabend. Gerade mal 2h Schlaf bleiben bis der Wecker wieder klingelt. So langsam mache ich mir um den Zeitplan Sorgen, und um meine körperliche Fitness. Schließlich wollte ich planmäßig am 10.6 um 13Uhr das bike bei einem Kumpel einladen und dann selbst Richtung Groß Dölln fahren.