Motor undicht - von außen abdichten?!


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Motor undicht - von außen abdichten?!

#1

Beitrag von SportRitter » 16.06.2017 9:29

Hey Leute!

Die Knubbel von einer Freundin hat ein kleines Leck an der Motorunterseite (siehe Foto), genau auf Höhe der Krümmerschelle an der Dichtung, die die beiden Hälften des Kurbelgehäuses abdichtet. Zumindest bei längerer Standzeit (über Nacht) bildet sich dort immer ein Tropfen Öl. Dort sitzt genau die Ölwanne, weshalb ich da keine Hochdruckleitung vermute.

Da es ein ungeheurer Aufwand wäre, den Motor zu spalten und die Dichtung neu zu machen, wollen wir versuchen, das Leck von außen abzudichten. Bevor jetzt alle schreiben "Pfusch am Bau!" - ja ich weiß.

Habe schon von Dirko HT gehört und würde genau das mal versuchen.
Es gibt allerdings auch einige Additive (z.B. Liqui Moly), die einen Ölverlust stoppen sollen. Da bin ich allerdings skeptisch.

Wie würdet ihr an die Sache rangehen?!

Besten Dank schon mal!
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Das Foto zeigt meine Knubbel (furztrocken). Aber das lässt sich ja übertragen.

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Re: Motor undicht - von außen abdichten?!

#2

Beitrag von guzzistoni » 16.06.2017 10:18

Einen Versuch ist es mit dirko HT wert. Gut sauber machen und entfetten und dann eine gute Wurst von dem Dirko drüber legen. Mach das ruhig etwas breiter, dann hält es vermutlich besser.
So hat man ganz früher den Zylinderfuss bei den BMW Boxern dichten können.
Ich würde es mal so versuchen.

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Re: Motor undicht - von außen abdichten?!

#3

Beitrag von discus » 16.06.2017 12:13

Öldicht-Additive sind in der Regel nicht für Nasskupplungen geeignet, also Obacht wenn du das vorhast.
Mein Motorrad ist jetzt alt genug um eigene Entscheidungen zu treffen. Das macht den Umgang mit ihr manchmal etwas schwierig.

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Re: Motor undicht - von außen abdichten?!

#4

Beitrag von SportRitter » 16.06.2017 12:20

Habe mich gerade mal in die Öl-Verlust Additive eingelesen.. Die scheinen verhärtete Gummidichtungen (Simmerringe, O-Ringe, ..) wieder elastisch zu machen. Bei diesem Problem ist es ja ne normale Dichtung, weshalb das Additiv raus fliegt.

Evtl. weicht das Zeug auch die Beläge auf den Reibscheiben auf?!

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Re: Motor undicht - von außen abdichten?!

#5

Beitrag von guzzistoni » 16.06.2017 13:39

Die Gehäusehälften werden nur mit elastischer Dichtmasse abgedichtet, da ist keine Gummidichtung o.ä. verbaut

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Re: Motor undicht - von außen abdichten?!

#6

Beitrag von discus » 16.06.2017 13:41

SportRitter hat geschrieben:Evtl. weicht das Zeug auch die Beläge auf den Reibscheiben auf?!
Möglich. Liqui Moly gibt auf jeden Fall explizit an, dass das Zeug nichts für Nasskupplungen ist.
Mein Motorrad ist jetzt alt genug um eigene Entscheidungen zu treffen. Das macht den Umgang mit ihr manchmal etwas schwierig.

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Re: Motor undicht - von außen abdichten?!

#7

Beitrag von svfritze64 » 16.06.2017 21:36

Das sieht mir auf den Bildern aber Furztrocken aus - wäre es möglich, das das Öl - wenn das Möp über nacht steht (Schräg - Seitenständer?)- irgendwo anders (Simmering, Kupplungdruckstange, Gehäusedeckeldichtung v. Kupplungsdeckel etc etc.) rausdrückt - und sich eventuell nur dort (am tiefsten Punkt ) sammelt?

Von aussen dichten ist ja immer so ne Sache - wie du selbst schon festgestellt hast.
Mich wundert auch, das es nicht tropft oder der Block von unten versifft ist wenn du das Mopped fährst?
Da ist das Öl i.d.R. wesentlich dünner und ein gewisser (minimaler Druck herscht ja auch immer im Kurbelgehäuse -
so das es da dann ja auch rausdrücken sollte?

Nur im Stand Öl verlieren stimmt mich irgendwie nachdenklich....aber wenn du dir sicher bist das es da rausdrückt, dann probier es halt mit Dirko o. ä.
Gruß
Fritz

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Re: Motor undicht - von außen abdichten?!

#8

Beitrag von SportRitter » 16.06.2017 23:25

Hi,

auf dem Foto ist meine Knubbel zu sehen (hätte ich besser kennzeichnen sollen..). Der eigentliche Motor sieht ganz anders aus.

Sie sifft im Stand, weil vermutlich das Öl in der Ölwanne Druck ausübt. Während der Fahrt sollte das Leck geringer sein, aber auch ungleich gefährlicher. Tropfen aufs Hinterrad und huuuiiiii...

Wir werden den Bereich erst mit Schleifpapier aufrauen, damit die Dichtmasse besser hält. .. So der Plan...

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Re: Motor undicht - von außen abdichten?!

#9

Beitrag von svfritze64 » 17.06.2017 22:39

SportRitter hat geschrieben:Hi,

auf dem Foto ist meine Knubbel zu sehen (hätte ich besser kennzeichnen sollen..). Der eigentliche Motor sieht ganz anders aus.

Sie sifft im Stand, weil vermutlich das Öl in der Ölwanne Druck ausübt. Während der Fahrt sollte das Leck geringer sein, aber auch ungleich gefährlicher. Tropfen aufs Hinterrad und huuuiiiii...

Wir werden den Bereich erst mit Schleifpapier aufrauen, damit die Dichtmasse besser hält. .. So der Plan...


Um so wichtiger noch mal die Frage: Du bist dir sicher das es aus den Gehäusehälften rausdrückt?
Ist ja normalerweise eher nicht so häufig (es sei denn du bist verfechter der "WagenheberunterdasGetriebstellundaufbockndasMopped" Variante)

Hast du es mal mit nem Hochdruckreiner von unten ordentlich sauber gemacht - (falls kein HDR vorhanden - ne Dose Bremsenreiniger und Papiertücher) - trocken geblasen -und dann mal auf Seite gestellt - dann sollte man sehen von wo es kommt...

Wenn es dann wirklich daher kommt - schade -aber alles andere (Simmering Kupplungsausrückstange, Deckeldichtung Kupplung etc) würde sich ja verhälnismäßig leicht instand setzen lassen.
Gruß
Fritz

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Re: Motor undicht - von außen abdichten?!

#10

Beitrag von SportRitter » 17.06.2017 23:13

Bei der ersten Begutachtung dachten wir noch "Kommt irgendwo raus".. Aber nach ner gründlichen Reinigung war es dann klar.
Sollte irgendwo an der Seite was raussuppen, wäre noch eine Ölspur zu sehen. Leider nein, leider gar nicht. Kommt tatsächlich von da unten.

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Re: Motor undicht - von außen abdichten?!

#11

Beitrag von hallo_spencer » 18.06.2017 12:51

Ich habe mit LecWec sehr gute Erfahrungen gemacht, Motoren und Servolenkung wieder dicht zu bekommen. Die Servolenkung hält nun seit über 10 Jahre dicht.

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Re: Motor undicht - von außen abdichten?!

#12

Beitrag von guzzistoni » 18.06.2017 13:33

Ich wiederhole mich: an der Stelle gibt es keine Dichtung!
LecWec macht Dichtungen geschmeidig und lässt sie aufquellen, so zumindest die ProduktInfo.
Ich glaube daher nicht, dass das Mittel dort wirken kann.

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Re: Motor undicht - von außen abdichten?!

#13

Beitrag von SportRitter » 18.06.2017 13:50

Zumindest keine durchgehende Gummidichtung, die hart oder porös geworden ist. Sieht laut Suzuki Teilekatalog wie eine Papierdichtung aus.

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Re: Motor undicht - von außen abdichten?!

#14

Beitrag von hannes-neo » 18.06.2017 14:04

Nein, die Gehäusehälften sind präzise gefräst und werden nur mit Dichtmasse zusammen gesetzt.

Insofern LecWec kriechfähig genug ist, könnte es wenigen Hunderstel Dichmasse wieder aufquellen lassen.
Star mich nicht so an, ich bin auch nur eine Signatur!

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Re: Motor undicht - von außen abdichten?!

#15

Beitrag von SportRitter » 25.06.2017 16:16

So Leute!

Wir haben den Motor abgedichtet und hoffen nun das Beste.

Erst haben wir alles sauber gemacht und dabei nicht am Bremsenreiniger gespart. Danach haben wir das Öl abgelassen, um möglichst wenig Druck auf dem Leck zu haben. Am nächsten Tag - kein neues Öl am Leck - haben wir dann die Stelle mit Schmirgelpapier angeraut, den Lack abgetragen und danach von Außen die Fuge großflächig mit Dirko S abgedichtet (siehe Foto). Jetzt trocknet das Zeug erstmal an, bevor in zwei Tagen wieder Öl reinkommt.

Zu den Dichtmassen: Dirko S ist laut Hersteller Elring besser für Außenreparaturen geeignet als Dirko HT. Curil T hingegen ist dafür überhaupt nicht geeignet. Das basiert auf Kunstharz (nicht auf Silikon wie Dirko S und HT) und ist nur für sehr schmale Fugen von max. 0,1 mm gedacht (Dirko S und HT für max. 2,0mm).

Grüße,
SportRitter
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