Kupplungskorb Reparatur


Wie repariere ich...? Wie baut man was an der SV um? Die Bastelbude für den Laien bis zum Profi.
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Black Jack
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Re: Kupplungskorb Reparatur

#256

Beitrag von Black Jack » 02.04.2017 10:47

22AndreSV1000s hat geschrieben:ich weis das dass mit dem kupplungskorb nichts zu tun hat wollte aber nicht schon wieder einen neuen thread anfangen :x
;) bier
Genau falschrum gedacht, anderes Thema, neuer Thread...
Gruß Jürgen

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fritzonkel
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Re: Kupplungskorb Reparatur

#257

Beitrag von fritzonkel » 26.05.2017 9:30

Hallo

Ich glaube bei meiner SV 1000 verabschiedet sich auch gerade der Kupplungskorb.

Gibt es Aktuell jemanden im Forum der das Vernünftig für mich reparieren kann.

Würde mich über ne PN freuen.

Dlzg Fritzonkel

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SV.MK
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Re: Kupplungskorb Reparatur

#258

Beitrag von SV.MK » 26.05.2017 12:39

John aus England, liefert hundertfach bewiesene Qualität,
Nach England einschicken, 1 Woche und ca. 300 €.

Alternativ bieten einige hier Eigenentwicklungen an, z.T. preiswerter oder teuerer,
Wenn ich eine eine Deutsche Empfehlung aussprechen darf:
Hareu, er hat einen guten Ruf und unterstützt das Forum intensiv.

Die im Internet verfügbare Anleitung zerstört Deinen Kupplungskorb nach der Reparatur. Die Anleitung leitet die Kräfte anders in das Gussteil, das in Folge bricht. Dann ist Neukauf angesagt.
"Je älter wir werden, desto schneller waren wir früher...."

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Re: Kupplungskorb Reparatur

#259

Beitrag von bikerbob » 26.05.2017 14:07

Da mein erster Korb von John gemacht wurde und keinerlei Probleme auftraten in nun 30000 km, habe ich kurzerhand den Korb der Zweitmaschine (im Aufbau) auch dort machen lassen.
Kann mich nur anschließen, für das Geld macht er saugeile Arbeit.

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Canny_Flow
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Re: Kupplungskorb Reparatur

#260

Beitrag von Canny_Flow » 26.05.2017 22:37

@ bikerbob:

auch wenn ich meine kleine Große erst seit nen paar Tagen hab (und auch erst 300km gefahren bin) fange ich bereits an zu planen was im Winter alles ansteht, damit ich nächste Saison nicht nur ne fahrbare, sondern ne gute SV daheim stehen hab. Ich hab das Mopped bereits mit dem Wissen gekauft, dass der Korb über kurz oder lang mal fällig (und es geräuscht und vibirert schon ordentlichst) ist und wollte daher fragen ob die Modifikationen von John auch aktuell noch angeboten werden? Hast Du das erst vor kurzem machen lassen, bietet er das also auch jetzt noch an?

Beste Grüße,
Flo

PS: Ich hab auch Hardy`s Umbau auf dem Zeiger, ich will nur sicher wissen welche Optionen es aktuell sicher noch gibt

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Re: Kupplungskorb Reparatur

#261

Beitrag von bikerbob » 26.05.2017 22:55

Aktuell kam mein Korb am 23.05 von der rep.zurück.
Alles einwandfrei.

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Canny_Flow
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Re: Kupplungskorb Reparatur

#262

Beitrag von Canny_Flow » 26.05.2017 23:01

bikerbob hat geschrieben:Aktuell kam mein Korb am 23.05 von der rep.zurück.
Alles einwandfrei.
Alles klar! Danke für die schnelle Antwort!! ;) bier

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Re: Kupplungskorb Reparatur

#263

Beitrag von IMSword » 26.05.2017 23:32

Hareu???
Du meinst Hardy Moto nehm ich an?!
Kaum macht man's richtig, schon funktioniert's

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Re: Kupplungskorb Reparatur

#264

Beitrag von SV.MK » 27.05.2017 2:01

Fuck, ja, meinte ich :oops:
"Je älter wir werden, desto schneller waren wir früher...."

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Re: Kupplungskorb Reparatur

#265

Beitrag von raser2 » 28.05.2017 14:29

Den kann ich auch empfehlen. www.hardy-moto.de
Ab 2016 wieder daheim :)
Garageninhalt: 2 x GSX 1400, GSF 1200, 2 x SV 1000 (N und S), GSX 750AE, SV 650 (Knubbel N und Kante S) und CB500

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Re: Kupplungskorb Reparatur

#266

Beitrag von Suzidriver » 19.01.2018 21:18

Nachdem mir diesen Sommer bei einer Autobahnfahrt auffiel, daß bei 7000 Umdrehungen in den Spiegeln eigentlich nichts zu sehen war, fragte ich mich wo eigentlich der ehemals seidige Lauf des 90 Grad V2 hin ist.
Ich hatte dann die Befürchtung, das sich einer der Magnete vom Lichtmaschinenrotor gelöst hat.
Einen Bastelnachmittag später wusste ich das dem nicht so ist.
Also der Kupplungskorb. Sehr ärgerlich denn der war vor gar nicht so langer Zeit gewechselt worden. Der Papierkram entlarvte vor ungefähr 15000 km.
Da ich noch den alten Kupplungskorb zu liegen hatte, entschloss ich mich nicht wieder 400 Euro für ein Ersatzteil auszugeben, sondern den Alten zu reparieren.

So los geht’s.
Zunächst müssen die Nieten ausgebohrt werden.
Nachdem ich erst mit einen kleineren Bohrer die vorhandenen Löcher im Nietkopf etwas tiefer gebohrt hatte um ein Verlaufen des größeren Bohrer zu vermeiden, kann dann mit einen 8,5 er Bohrer der Nietkopf entfernt werden.
Danach sieht es so aus:

comp_Bild_1.jpg
comp_Bild_2.jpg
comp_Bild_3.jpg
Hier sind die Federtaschen durchnummeriert damit später bei der Montage wieder alles an seinen angestammten Platz finden kann.
Die Federn werden dann in nummerierte Tütchen verpackt. Alle Teile werden in Ihrer Position markiert.
Die Nieten können mit einen passenden Durchschlag herausgetrieben werden.

Dann ist es soweit mal ein paar Maße zu nehmen.
comp_Bild_4.jpg
Der Kupplungskorb hat ein Maß von 50,23mm
Gar nicht gut!

Mal sehen wie der Zapfen am Zahnrad aussieht.
Schon die matte Oberfläche lässt nichts Gutes erahnen. Aber mit dem Ergebnis habe ich nicht gerechnet. 49,92mm! Wo sind denn da 8/100 Stahl geblieben?
comp_Bild_5.jpg
Das Ergebnis ist niederschmetternd 0,3 mm Spiel.
Wenn sich beim Fahren das ganze Paket durch die Fliehkraft auf eine Seite verschiebt sorgt das natürlich für heftige Unwucht.

Der Kupplungskorb soll im nächsten Schritt ausgebuchst werden. Dafür ist es zunächst erforderlich den Kupplungskorb zentrisch aufzubohren oder auszudrehen.
Klingt einfacher als es ist, da Gussteile in der Geometrie nicht so regelmäßig sind wie Drehteile.
Ich hab mich dann entschieden den Kupplungskorb auf ein Vierbackenfutter in der Fräsmaschine aufzuspannen und die aufgeweitete Bohrung anzutasten und so das Zentrum zu ermitteln.
comp_Bild_6.jpg
Danach vorsichtiges Aufbohren in 0,5mm Schritten mit einen Ausdrehkopf.Traue meiner Aufspannung nicht so recht, weil man so nur sehr wenig Druck ausüben kann.
comp_Bild_7.jpg
Zum Schluss hat aber doch alles gut geklappt und die entstandene Bohrung hat ein Maß von 52,95mm
comp_Bild_8.jpg
Warum dieses Maß? Im Kupplungskorb sind 6 Bohrungen, da wollte ich innerhalb bleiben und habe deshalb in Kauf genommen das die später einzusetzende Buchse relativ dünnwandig wird.
Als Material für die Buchse verwendete ich Rotguss RG7.
Der Außendurchmesser beträgt 53,00mm
Die 5/100 Untermaß der Bohrung sind deshalb wichtig um eine Schrupfpassung herzustellen.
Durch den unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten von Aluminium und Bronze muss auch bei Erwärmung über 120 Grad sichergestellt werden das das Aluminium die Buchse fest umschlingt.
comp_Bild_9.jpg
Hier ist der Außendurchmesser von 53,00mm fertig. Im nächsten Schritt wird der Innendurchmesser ausgedreht.
Zwischenzeitlich hatte ich schon mal den Zapfen am Zahnrad mit Schmirgelleinen abgezogen. Vorher war der 49,92mm jetzt nur noch 49,90mm dafür wieder schön blank.
Das auszudrehende Innenmaß wird jetzt 49,95mm, da ich davon ausgehe das nach dem Schrumpfen das Innenmaß der Buchse etwas kleiner ist.
comp_Bild_10.jpg
Kurze Probe - passt! Okay die Buchse kann abgestochen werden.



Bisher war immer die Rede von Schrumpfen. Ich hab’s verworfen und beschlossen die Buchse mit Loctite 638 einzupressen. Die Vorstellung das die Buchse wandern könnte hat mir nicht gefallen. Vorsicht ist halt die Mutter der Porzellankiste.
Ich verwende Loctite 638 oft, auch im Zusammenhang mit hohen Temperaturen.
Das Datenblatt sagt das bis 150 Grad dauerhaft nichts zu befürchten ist. Wenn’s doch mal wärmer werden sollte hat man, wie man so schön sagt, ganz andere Probleme.

Also einen passenden Dorn gedreht die Buchse auf den Dorn aufgesetzt (Loctite nicht vergessen) und mit dem Reitstock in einer robusten Drehmaschine den Kupplungskorb aufgepresst.
comp_Bild_11.jpg
comp_Bild_12.jpg
Das Ergebnis sieht man in den späteren Bildern.
Erwähnen möchte ich noch das der Innendurchmesser der Buchse nach dem Einpressen 3/100mm kleiner wurde. Das Spiel an der Stelle beträgt jetzt also 2/100mm.
Das ist wenig wird aber im Betrieb durch die Erwärmung der Bauteile größer.
Damit ist das Kapitel Ausbuchsen abgeschlossen und die neuen Probleme warten schon.





Der Federtaschenkorb hat sich im das Aluminium des Kupplungskorbs eingegraben und dadurch reichlich Spiel
In früheren Beschreibungen wurde hier mit Stahlbuchsen gearbeitet, die den Federtaschenkorb an den drei 17mm Zapfen abstützen.
Diesen Weg wollte ich nicht gehen.
Da ich konstruktiv nichts ändern wollte, bestand also die Aufgabe das entstandene Spiel auszugleichen und die Haltbarkeit zu verbessern.
Ich habe mich dann dafür entschieden mit 6 Einlegeblechen das Spiel auszudistanzieren.
Zeichnung.jpg
comp_Bild_13.jpg
Die Einlegebleche sind aus Federbandstahl C75 gefertigt und 0,8mm stark.
Ich habe sie im Paket gefräst und anschließend in dieser Vorrichtung rotglühend abgewinkelt.
comp_Bild_16.jpg
Je nach Verschleiß des Kupplungskorbs können auch andere Blechstärken nötig sein.
Durch das Abwinkeln der Bleche können sie nicht nach oben herausrutschen, nach unten verhindert der Radius und die Schräge das ebenfalls.
comp_Bild_14.jpg
comp_Bild_15.jpg
Hier von unten zu sehen mit bereits eingelegten Federtaschenkorb.
comp_Bild_17.jpg
Nach der Montage des Federtaschenkorbs, der mit leichten Hammerschlägen eingesetzt wurde,
ist zu sehen wie sich der Federtaschenkorb auf den 6 Einlegeblechen abstützt.
Da jetzt die Auflagefläche aus Stahl besteht und sich das Einlegeblech vollflächig ins Aluminium einarbeiten müsste, solle künftig auch die Haltbarkeit gegeben sein.
comp_Bild_18.jpg
Hier ist zu sehen das die Geometrie zwischen Kupplungskorb und Federtaschenkorb wieder hergestellt ist. In die Zapfen sind M10 Gewinde geschnitten.
Um die obere Hälfte des Federtaschenkorbes zu befestigen müssen die drei 8mm Löcher aufgebohrt werden.
Ich habe dafür einen 9,7mm Vollhartmetallbohrer verwendet, da das Material gehärtet ist.
Damit haben die Schrauben kein Spiel in der Bohrung.
comp_Bild_19.jpg
Die Federn sind wieder eingelegt und das Ganze kann verschraubt werden.
Dafür habe ich Linsenkopfschrauben M10x20 10.9 verwendet die mit Loctite 638 gesichert wurden.
Foto komplett gibt’s leider nicht. Ich hab’s schlicht vergessen.

Zum Schluss noch was wichtiges:
Ich verfolge mit dieser Beschreibung keine kommerziellen Interessen!
Die Kupplung ist zwar wieder eingebaut, ich bin aber damit noch keinen Meter gefahren.
Bin halt Saisonkennzeichenfahrer.
Wie Gut oder Schlecht das Ganze funktioniert kann man erst nach mindestens 10000 Km sagen.
Wenn es Positives oder Negatives zu berichten gibt werde ich von mir hören lassen.
Ich hoffe der Eine oder Andere der gerade in der Problematik steckt konnte dennoch was mitnehmen.
Du musst deinen eigenen Weg gehen, nur ist es gut die Anderen zu verstehen.

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Re: Kupplungskorb Reparatur

#267

Beitrag von bikerbob » 19.01.2018 21:31

Super Bericht
Da bin ich mal gespannt.

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Re: Kupplungskorb Reparatur

#268

Beitrag von Knubbler » 19.01.2018 21:33

Deine Arbeitsweise verdient größtes Lob, genau so mag ich das ;) bier
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Re: Kupplungskorb Reparatur

#269

Beitrag von Suzidriver » 19.01.2018 21:41

Danke :D ;) bier
Du musst deinen eigenen Weg gehen, nur ist es gut die Anderen zu verstehen.

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Re: Kupplungskorb Reparatur

#270

Beitrag von hannes-neo » 19.01.2018 22:38

Sehr geiler Bericht! Gefällt mir super.

Auch das warum so und wie und überhaupt ;) bier
Star mich nicht so an, ich bin auch nur eine Signatur!

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