Das geht auch, aber halt nur durch Plausibiltiätsbetrachtungen. Mal ein Beispiel für eine Logik, die man programmieren kann: Wenn man beide Bremsen betätigt und das Hinterrad stehen bleibt, bedeutet das, dass es entweder entweder blockiert oder abgehoben hat. Wenn der Bremsdruck vorne unter einem bestimmten Wert ist, kann das Hinterrad praktisch nicht abgehoben haben, also liegt es an Blockade. Ist der Bremsdruck vorne jedoch über einem bestimmten Wert ist es recht wahrscheinlich, dass das Hinterrad abgehoben hat. Als Reaktion wären verschiedene Varianten denkbar. Eine denkbare wäre: Erst hintere Bremse lösen, wenn das Rad nicht sofort anfängt, sich wieder zu drehen, ist das System sicher, dass es am Abheben liegt, dann auch vorne Bremsdruck reduzieren.Grillgöttin hat geschrieben:Das reine ABS verhindert nur das Blockieren des Rades. Gegen Überschlagen hilft das ohne weitere Assistenzsysteme nicht... Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, wie das funktionieren soll
Das Problem mit den Plausibilitätsbertrachtungen ist, dass es keine direkte Messung des Abhebens gibt und damit meist verschiedene Möglichkeiten existieren, die nach ihrer Wahrscheinlichkeit oder auch nach ihrer Gefährlichkeit priorisiert werden müssen. Und man muss bei der Programierung auch irgendwie alle Fälle abdecken, was das Ganze recht kompliziert macht. Nachdem was man da so ließt, hat Yamaha bei der Programierung des ABS-Steuergeräts der MT-07 nicht gerade eine Glanzleistung vollbracht...