günstige MUPO Intimatoren - gibts schon Erfahrung damit?


Richtige Einstellungen am Fahrwerk und den für dich richtigen Reifen wählen.
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tesechs
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Re: günstige MUPO Intimatoren - gibts schon Erfahrung damit?

#16

Beitrag von tesechs » 26.11.2017 10:21

Danke , das lese ich mir mal durch.
Und danke an Knubbler, dass man einen Bypass und nicht die Druck/Zugstufe selbst öffnet, war mir nicht bewusst. Ich habe aber an keiner Stelle Behauptungen aufgestellt oder so getan, ob hätte ich sonderlich Ahnung von der Materie. Ich wollte lediglich eine Erklärung, warum das eine Funktionsprinzip potentiell gefährlich sein soll und das Andere nicht. Und das wirklich aus Interesse.
Zu "mit wenigen Klicks herausfinden": bin gerade mitten auf dem Atlantik unterwegs, da ist eine Google Recherche aufgrund sehr geringer Bandbreite schon etwas aufwändiger, deshalb hatte ich auf eine kurze Erläuterung gehofft.

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Schumi-76
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Re: günstige MUPO Intimatoren - gibts schon Erfahrung damit?

#17

Beitrag von Schumi-76 » 28.11.2017 22:44

Der einzige Unterschied zwischen einem Shim-Paket und einer einfachen Feder mit Ventilplättchen ist, dass das sog. Shimstack eine genau definierte, nach belieben veränderbare Progression besitzt! Ganz wörtlich ist ein Shimstack nur ein „Stapel Beilagscheiben“.
Außerdem verwendet man das Shimstack hauptsächlich wegen der High-Speeddämpfung, ein kleines Loch, welches sich idealerweise durch eine Düsennadel im Durchmesser ändern lässt, sorgt allein schon für die Lowspeed-Dämpfung.
In den Stossdämpferkolben werden oft einfache Blattfedern über den Löchern montiert. Eine in Zugrichtung und eine an einer zweiten Bohrung in Druckrichtung, ein drittes Loch (oder auch jeweils mehrere) sind dabei für beide Richtungen als einfache Lowspeedstufe zuständig. Damit fliegt auch keiner einfach so aus der Kurve...
Hier in diesem Link kann sich ja mal jemand mit echtem Interesse den schematischen Aufbau anschauen. Man erkennt dort sehr schön den Aufbau der ominösen Shim-Pakete. Durch den kleiner werdenden Außendurchmesser entsteht eine genau definierte Progression. Man kann hier auch die Ähnlichkeit zum gezeigten Artikel erkennen. Außerdem wird auf der Seite zwischen dem Hydraulickit und einer Cardridge deutlich unterschieden. Ich würde sagen, bei der Frage Cardridge oder Emu gilt: Das Bessere ist des guten Feind, was aber nicht heißt dass das Gute plötzlich schlecht ist. :wink:

Mein Tipp, dieses oder vergleichbare Systeme einbauen und glücklich sein!
Seit meine Frau eine derartig umgebaute Gabel an unserer nunmehr gemeinsamen SV gegen die Ihrer Streety eintauschen "durfte", kann sie sich nun mehr aufs Fahren konzentrieren. 8O
Auch die ER6 lief damit am Frontend sehr angenehm durch buckelige Kurven, zb. in der Toskana oder die Applauskurve im Taunus zum Sandplacken.

Hier noch der Link zur geklauten Grafik: https://www.motorradonline.de/fahrwerk/ ... 00272.html

Gruß Patrick
Nagut, wenn ich mich hier nicht nützlich machen kann...
...dann mach ich mich eben unbeliebt.

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Re: günstige MUPO Intimatoren - gibts schon Erfahrung damit?

#18

Beitrag von Knubbler » 30.11.2017 21:16

Grüß Dich Patrick,
ob es deswegen Früher schon Abflüge gab, lässt sich aus der Gegenwart natürlich schwer beurteilen. Aber wenn ja, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass fast niemand den Grund auf das Innere der Gabel schiebt, sondern eher auf Reifen oder Fahrfehler. Wird heute wahrscheinlich nicht groß anders sein.
Nochmal kurz was ich sagte, ich habe extra keine genaue Fahr-/Einfedergeschwindigkeit genannt, weil diese erst ermittelt werden müsste und ja nicht pauschal für jedes Fahrzeug gleich ist.
Die Aussage, die ich aber klar behaupte, an dem Punkt an dem eine Seriengabel (mit oder ohne Umbauten) dicht macht, an dem hat die Cartridge Gabel noch ordentliche Reserven.
Gründsätzlich versprechen einem die Seiten der Hesteller immer ziemlich viel, Negatives wird bewusst verschwiegen. Aber das ist voll verständlich, die verdienen auch ihr Geld damit. Das ist so als wenn man von Monsanto einen Bericht zur Unbedenklichkeit von Glyphosat liest :evil:

Eine Frage möchte ich aber noch in den Raum werfen, da ich diese Diskussion sehr interessant und konstruktiv finde. ;) bier
Wenn Emulatoren wirklich den linearen Effekt hätten wie versprochen, warum baut kein einziger Hersteller soetwas in Standard Gabeln ein? Die Kosten dafür, wenn man es von Anfang an mit rein entwickelt, wären im Cent Bereich. Die Fachpresse würde aus dem Loben garnicht mehr raus kommen und das Fahrzeug würde alle Tests gewinnen, die Nachfrage der Kunden entsprechend durch die Decke gehen.
So ist es aber nicht. Warum? Physik mal außer Acht gelassen, hört sich das für mich etwas nach "Mehr Leistung durch Zündfunken Verstärker" an..
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Re: günstige MUPO Intimatoren - gibts schon Erfahrung damit?

#19

Beitrag von jubelroemer » 01.12.2017 10:57

Knubbler hat geschrieben:Wenn Emulatoren wirklich den linearen Effekt hätten wie versprochen, warum baut kein einziger Hersteller soetwas in Standard Gabeln ein? Die Kosten dafür, wenn man es von Anfang an mit rein entwickelt, wären im Cent Bereich.
Wieso sparen Autohersteller im Centbereich und handeln sich dadurch Rückruf- und Umrüstaktionen ein?? Das ist doch eine überflüssige Frage.

Nochmals, vielleicht hast du mit deinem Szenario ja Recht (ich weiß es nicht), vielleicht ist es nur theoretisch möglich (?), was ich allerdings sagen kann ist dass die Praxis (bisher) saumäßig gut funktioniert.
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Scheisse ist, wenn der Furz was wiegt !

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Re: günstige MUPO Intimatoren - gibts schon Erfahrung damit?

#20

Beitrag von schnubbi » 01.12.2017 11:15

https://www.zupin.de/mupo-hydraulik-kit ... -9053.html
Dieser Kit beinhaltet zwei Hydraulik-Einheiten zur Verbesserung der Zugstufen- und Druckstufendämpfung der Gabel von Motorrädern mit Seriengabeln ohne Cartridge-System bzw. einfachen Dämpfungssystemen. Das System nutzt die Innenwandung der Innenrohre als Cartridgerohre und simuliert so die Dämpfungssysteme der höchst entwickelten Seriengabeln. So können trotz einfachem Aufbau der Gabel mit diesen Dämpferteilen die Stabilität und somit die Fahrsicherheit deutlich verbessert werden.

Die Gabel wird durch den Einbau dieses Kits nicht von außen einstellbar, die Abstimmung kann aber im Zuge des Einbaus durch Änderung der Shims-Pakete angepasst werden.
Ist also mit Shim-Paket. Wird meines Wissens auch so in der Gladius Trophy eingesetzt.

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Re: günstige MUPO Intimatoren - gibts schon Erfahrung damit?

#21

Beitrag von Knubbler » 01.12.2017 14:10

schnubbi hat geschrieben:https://www.zupin.de/mupo-hydraulik-kit ... -9053.html
Dieser Kit beinhaltet zwei Hydraulik-Einheiten zur Verbesserung der Zugstufen- und Druckstufendämpfung der Gabel von Motorrädern mit Seriengabeln ohne Cartridge-System bzw. einfachen Dämpfungssystemen. Das System nutzt die Innenwandung der Innenrohre als Cartridgerohre und simuliert so die Dämpfungssysteme der höchst entwickelten Seriengabeln. So können trotz einfachem Aufbau der Gabel mit diesen Dämpferteilen die Stabilität und somit die Fahrsicherheit deutlich verbessert werden.

Die Gabel wird durch den Einbau dieses Kits nicht von außen einstellbar, die Abstimmung kann aber im Zuge des Einbaus durch Änderung der Shims-Pakete angepasst werden.
Ist also mit Shim-Paket. Wird meines Wissens auch so in der Gladius Trophy eingesetzt.
Das sieht schon besser aus mit dem Shim Paket :D
jubelroemer hat geschrieben:
Knubbler hat geschrieben:Wenn Emulatoren wirklich den linearen Effekt hätten wie versprochen, warum baut kein einziger Hersteller soetwas in Standard Gabeln ein? Die Kosten dafür, wenn man es von Anfang an mit rein entwickelt, wären im Cent Bereich.
Wieso sparen Autohersteller im Centbereich und handeln sich dadurch Rückruf- und Umrüstaktionen ein?? Das ist doch eine überflüssige Frage.

Nochmals, vielleicht hast du mit deinem Szenario ja Recht (ich weiß es nicht), vielleicht ist es nur theoretisch möglich (?), was ich allerdings sagen kann ist dass die Praxis (bisher) saumäßig gut funktioniert.
Mit der Antwort bin ich leider noch nicht ganz zufrieden. Dass Die Hersteller an allen Enden versuchen mit dem Rotstift zu sparen ist uns ja allen klar, aber das ist nur ein winzig kleiner Teil der Gründe für Rückrufe. Viel größer wiegen interne Firmenpolitik Probleme. Beispiel: Achsbruch der Aluminium Hinterrad Aufnahme der K/GS Modelle mit mehreren Todesopfern. Laut den Leuten aus dem Versuch/Erprobung haben bei der Entwicklung die Ingeneure Alarm geschlagen und gesagt da braucht es unbedingt Stahl. Der Chef Herr XXX sagte jedoch es bleibt leicht. Sehr traurig :?
In Normalo Gabeln steckt trotzdem viel Entwicklungsarbeit und allerlei Kleinteile, die es eigentlich für die Grundfunktion nicht braucht (Siehe Microfiche). Andere Teile könnten durch noch simplere ersetzt werden. Man könnte auch lediglich eine Feder mit Öl und einer Blende einsetzen, funktioniert genauso.
Also das Argument kann ich nicht annehmen.
ob das nur eine theoretische Grenze ist? Kann natürlich sein, jedoch glaube ich es nicht weil der Anstieg so stark ist und die Einfedergeschwindigkeit nach oben hin offen ist (Deshalb gibt es ja den High Speed Bereich) Hier ein Beispiel. Ein Motorrad fährt mit konventioneller Gabel über eine 5cm hohe Bodenwelle und das ganze zwei Mal. Beim ersten Versuch mit 30km/h, beim zweiten mit 90km/h. Auf den ersten Blick denkt man bei 3 facher (Einfeder-) Geschwindigkeit müsste der Druckverkust auch der 3 fache sein, jedoch ist es knapp das 10 fache! Und das war nur ein Beispiel für gleichbleibende Faktoren, die Einfedergeschwindigkeit kann noch viel viel höher werden. Aus diesem Grund gibt es Cartridge Systeme überhaupt erst.
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Re: günstige MUPO Intimatoren - gibts schon Erfahrung damit?

#22

Beitrag von Schumi-76 » 03.12.2017 14:56

Knubbler hat geschrieben:Wenn Emulatoren wirklich den linearen Effekt hätten wie versprochen, warum baut kein einziger Hersteller soetwas in Standard Gabeln ein? ...
Wer sagt eigtl. dass bei der Dämpfung ein linearer Effekt erwünscht ist? Ich kann es mir eigtl. nicht vorstellen dass das so gewünscht ist. Ich bin ja der Meinung dass die sehr einfache individuelle gestaltbarkeit dieser Shimpakete der große Vorteil überhaupt ist. Diese Blattfedern sind ja quasi Normteile und somit sehr günstig in der Herstellung, eine Änderung der Charakteristik ist in der Entwicklung sehr einfach realisierbar. Die Emulatoren können IMHO dies im besten Fall nachahmen, werden das durch eine Cardridge erreichbare aber nie übertreffen. Ich halte deshalb solche Emus in einer Standardgabel für eine gute bis sehr gute Lösung, eine ordentlich abgestimmte und einstellbare Cardridge ist aber sicher besser! Die Frage ist doch nur, muss es immer das beste sein, warum fahren wir dann eine SV?
Im übrigen halte ich die umschaltbare Druckstufendämpfung der Intiminatoren für eine Klasse Sache. Aber das Geklapper und der kleine Impuls am Lenker bei kurzen Stößen zb. über Bordsteinkanten kann schon etwas irritierend sein.

Gruß Patrick
Nagut, wenn ich mich hier nicht nützlich machen kann...
...dann mach ich mich eben unbeliebt.

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