Jetzt aber mein eigentliches Anliegen: Ich habe in der Zeitschrift Supermoto 2002/01 einen sehr interessanten Artikel zum richtigen Driften und Gas geben gelesen. Der Autor Hans Eder betreibt eine Supermoto-Schule.
Zuerst schreibt er einiges, das äquivalent ist mit der "Throttle rule #1" von Keith Code:
Ziel ist dabei die optimale Radlastverteilung in der Kurve. Laut Code 40% vorne, 60% hinten; laut Eder 35% vorne, 65% hinten.Hans Eder hat geschrieben:Öffne das Gas so früh als möglich ein klein bisschen und gib dann gefühlvoll immer mehr Gas, so dass du erst zum Ende der Kurve 'fertig' bist, sprich: den Gasgriff auf Vollgas aufgedreht hast.
Man soll in einer Kurve nicht Gas wegnehmen. Denn dann wird das Gewicht nach vorne verlagert, und dazu schreibt Meister Eder:
Demnach ist der Ansatz von N-Brenner, Gewicht vom Vorderrad zu nehmen, wohl doch nicht verkehrt. Nur bezweifle ich immer noch, dass man beim Vorderrad-Rutscher schnell genug reagieren kann.Hans Eder hat geschrieben:Was passiert eigentlich, wenn in der Kurve zuviel Gewicht aufs Vorderrad drückt? Ganz einfach: Auf den Vorderrad-Reifen wirkt zuviel Kraft, und diese drückt nach außen; der Reifen verliert Traktion, und du machst einen filmreifen Vorderrad-Slide.
Ein in der Kurve wegrutschendes Hinterrad kann man wie folgt abfangen:
Wenn man bei seitlich rutschendem Hinterrad Gas wegnimmt, droht ein High-Sider.Hans Eder hat geschrieben:Und wenn du doch mal zu schnell aufgedreht hast und das Hinterrad kommt quer, dann halte die Gashand ruhig. Nimm nicht das Gas zurück, sondern den Schräglagenwinkel, und gleich gibt's wieder Grip.
Im Artikel von Eder steht leider nicht explizit die richtige Reaktion beim Vorderrad-Rutscher. Die Reaktion von N-Brenner erscheint mir jetzt aufgrund des Artikels teilweise plausibel:
- Entlasten des Vorderrads kann helfen
- aber Gas wegnehmen ist dabei laut dem zweiten Eder-Zitat falsch.
- und dann ist da ja weiterhin das Problem mit der Reaktionszeit.