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Re: Motorrad fahren als Vater

Verfasst: 31.03.2017 9:13
von Pat SP-1
gummistiefl hat geschrieben:An sich hätte ich aber nicht gedacht, das die meisten dafür sind weiter Motorrad zu fahren.
In einem Motorradforum sollte die Mehrheit gegen Motorradfahren sein????
saihttaM hat geschrieben:Meine Kinder sind jetzt schon wie verrückt, wenn ich nach hause komme muss erstmal auf dem Motorrad platz genommen werden, am besten nochmal kurz am Gasgriff drehen (der große, 4 1/2 Jahre alt).
Meinen älteren (jetzt 3 1/2) muss ich seit letztem Sommer oft abends eine Runde auf dem Tank mitfahren lassen. Dann holt er wenn ich nach Hause komme seinen Fahrradhelm und ich fahre mit ihm einmal im Schritttempo die Straße hoch und runter. Und er besteht immer darauf, das Moped starten und ausmachen zu dürfen. Falls er mal nicht mitfährt setzt er sich immer meinen Helm auf und zieht meine Handschuhe an.

Re: Motorrad fahren als Vater

Verfasst: 31.03.2017 10:30
von guzzistoni
Ich würde mich hüten, jemandem hier einen Ratschlag zu geben!
Das ist eine höchst persönliche Entscheidung, die ein Aussensteher allenfalls zur Kenntnis nehmen kann. Das gilt auch für die Frage, ob man nach einem Unfall wieder auf das Motorrad steigt.
Ich spreche hier aus eigener Erfahrung.

Wenn man sich, aus was für Gründen auch immer unwohl fühlt, oder Bedenken hat, oder, oder, oder, dann ist man nicht wirklich "frei im Kopf" und dann sollte man es lassen.

Re: Motorrad fahren als Vater

Verfasst: 31.03.2017 10:35
von Triple7
Solang du mit Hirn fahrst kannst du mMn auch auf der Straße bleiben.
Ich vasteh deine Bedenken, aba passiern kann imma was.
Wenn du kein Risiko eingehen willst darfst du das Haus auch zu Fuß nicht verlassen.

Gebe Stoni recht, mit Bedenken solltest du nicht fahren, das lenkt nur ab.

Re: Motorrad fahren als Vater

Verfasst: 31.03.2017 10:56
von Pat SP-1
guzzistoni hat geschrieben:Ich würde mich hüten, jemandem hier einen Ratschlag zu geben!
Es wurde doch auch gar nicht nach Ratschlägen gefragt sondern nur nach persönlichen Meinungen / Erfahrungen.
guzzistoni hat geschrieben:Wenn man sich, aus was für Gründen auch immer unwohl fühlt, oder Bedenken hat, oder, oder, oder, dann ist man nicht wirklich "frei im Kopf" und dann sollte man es lassen.
Ach weist Du, wenn man das konsequent bei allem machen würde, dürfte man gar nichts machen, nicht mal atmen. Auch da kann man ja Bedenken haben, dass man verschmutzte Luft einatmet, sich als Passivraucher vergiftet oder weis der Geier was. Ein paar Bedenken helfen auch, dass man das Hirn einschaltet und nicht wie ein Geisteskranker fährt, weil man denkt es könnte einem nichts passieren.
Warum soll man ausgerechnet beim Motorradfahren so viel höhere Ansprüche stellen als bei allem anderen? Wieviel Prozent der Autofahren haben im normalen Straßenverkehr den Kopf nicht frei (und die gefährden nicht nur sich selbst sondern in erster Linie andere. Beim Moped ist es umgekehrt oder zumindest ausgeglichener, was das Risiko für einen selbst bzw. andere angeht)? Oder wieviele Fußgänger und Radfahrer?

P.S.: Einfach mal als genereller Denkanstoß: Möchte man nur noch aufgrund der Verpflichtungen den Kindern und der Frau gegenüber leben oder möchte man selbst auch gerne noch ein paar Jährchen zu leben haben? Falls letzteres der Fall ist, ändert sich durch die Kinder nichts, da man ja eh so fährt, dass man möglichst noch länger lebt.

Re: Motorrad fahren als Vater

Verfasst: 31.03.2017 14:04
von SVMiNi
Was für dich richtig ist kannst nur du alleine entscheiden. Wenn es nach meiner Frau gänge, dann dürfte ich gar nicht mehr fahren. Ich hatte 2013 einen Unfall mit gebrochenem Fuß und gebrochenem Becken. Es war schon ein doofes Gefühl im Krankenhaus zu liegen und meine Tochter fragt "Warum kommt der Papa nicht mit nach Hause?" Ich wollte aber unbedingt wieder fahren und habe an Krücken gehend das Bike wieder aufgebaut. Knochen und Bike waren zeitgleich wieder heil. 2014 hat es mich wieder erwischt, mit Heliflug, Intensivstation und kurz vor dem künstlichen Koma. Das Gefühl war noch blöder, als meine Frau neben mir stand, noch dazu schwanger. Da habe ich ihr versprochen erstmal nicht mehr zu fahren. Die kleine ist jetzt 2,3 Jahre alt und ich werde ab nächste Woche wieder fahren. Ich habe mir ein Bike für die Straße und eins für die Rennstrecke aufgebaut, denn ich habe für mich erkannt, dass ich ohne Bike nur ein "halber" Mensch bin. Ich habe mir vorgenommen, mich auf der öffentlichen Straße in Zurückhaltung zu üben und es dafür auf der Rennstrecke laufen zu lassen. Ich wohne nur eine Stunde vom Lausitzring und 1,5 h vom Sachsenring entfernt.
Also mach das, was DU für richtig hältst, nicht was andere denken!

Re: Motorrad fahren als Vater

Verfasst: 31.03.2017 17:03
von doubleyu
Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs!

Es gibt Ratschlaäge, natürlich, aber die Klugheit danach zu entscheiden, musst Du selber besitzen.

Hier meine story: Als meine Frau 1993 schwanger wurde, habe ich das Motorradfahren aufgegeben und darunter kurz gelitten. Wenn Kiddies da sind, kann und sollte das Leben sehr anders sein: Ich wurde viel "reicher" durch und mit den Kindern, weil ich Zeit investiert habe, die ich sonst weiterhin für das geliebte Moppedfahren genutzt hätte.

Meine Kinder sind inzwischen ausgezogen und ich fahre seit 2 Jahren eine SV1000N - und ich habe nix verlernt :mrgreen: Würde ich wieder so machen.

Alles Gute für Euch,
W.

Re: Motorrad fahren als Vater

Verfasst: 31.03.2017 20:21
von oedi65
Wenn die Angst jetzt schon mitspielt, dann hänge den Helm lieber an den Nagel. Der Kopf muss frei sein, auch auf der Renne, sonst bist du eine Gefahr für dich und andere. Ist nur gut gemeint....

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Re: Motorrad fahren als Vater

Verfasst: 31.03.2017 20:50
von Pat SP-1
doubleyu hat geschrieben:und ich habe nix verlernt
Glückwunsch! Leider sagen Unfallstatistiken, dass die Wiedereinsteiger nach den unter 25jährigen die zweite große Risikogruppe sind, was wahrscheinlich damit zu tun hat, dass die meisten denken, sie hätten nichts verlernt, es aber auf die wenigsten zutrifft. Ich merke ja mit zunehmenden Alter immer mehr, dass ich nach Pausen von einigen Wochen bis Monaten schon jedesmal länger brauchen, um wieder rein zu kommen.
SVMiNi hat geschrieben:Ich habe mir vorgenommen, mich auf der öffentlichen Straße in Zurückhaltung zu üben und es dafür auf der Rennstrecke laufen zu lassen.
Für die Erkenntnis brauchtest Du 2 schwere Unfälle in 2 Jahren? Bei mir hat einmal eine Woche Intensivstation gereicht, dass ich mir überlegt habe noch älter werden zu wollen und dass das die Maßnahme ist, die notwendig ist, damit das auch passiert (war damals eh ein Jahr zu jung zum Sterben (also 26) :wink: )

Re: Motorrad fahren als Vater

Verfasst: 31.03.2017 21:32
von rennbär
Keine Ahnung, wie ernst es Dir war, al Du ihr versprochen hast, nur noch auf Rennstrecke zu fahren. Falls es ernst war, erübrigt sich die Frage nach der Straßenfahrerei...so halte ich das mit Versprechen.

Aber mal abgesehen von der Diskussion, was wo und wie gefährlicher ist....Geh mal davon aus, daß Dir womöglich einfach schlichtweg die Zeit und das Geld fehlen wird, Dich dem Motorradfahren auf der Renne zu widmen...zumindest nach meinem Verständnis von Papa-sein. Okay, als meine zwei Kids schlüpften, war Motorrad für mich eh kein Thema...aber gerade in den ersten Jahren hätte ich da ohnehin keine Chance gesehen, mich dem Hobby zu widmen.

Du wirst es rausfinden...aber die Hauptsache: Gratulation zum Nachwuchs! ;) bier

Re: Motorrad fahren als Vater

Verfasst: 01.04.2017 18:41
von jubelroemer
doubleyu hat geschrieben:Wenn Kiddies da sind, kann und sollte das Leben sehr anders sein: Ich wurde viel "reicher" durch und mit den Kindern, weil ich Zeit investiert habe, die ich sonst weiterhin für das geliebte Moppedfahren genutzt hätte.
Kann ich so bestätigen, aber das geht alles auch mit Motorrad (wenn auch eingeschränkt).

Früher war ich in der Saison fast jeden Samstag Nachmittag mit dem Motorrad im Schwarzwald, heute z.b. mal wieder auf dem Fussballplatz - und zwei Kiddies deren Väter nicht Motorrad fahren hatte ich auch dabei :roll: .

Re: Motorrad fahren als Vater

Verfasst: 03.04.2017 15:16
von gummistiefl
Hallo zusammen, ;) bier

möchte mich nochmals bei euch bedanken für die zahlreichen Rückmeldungen und Kommentare.

Ich und meine Freundin werden das Thema nochmals besprechen und dann entscheiden.

Im Moment denke ich werde ich mal eine Runde für mich alleine drehen, nur um zu testen, ob ich den Kopf dann noch bei der Sache habe.

Wie gesagt, vielen Dank für eure Erfahrungen, Meinungen & Kommentare! 8)

Danke & Gruss Thomas ;) bier

Re: Motorrad fahren als Vater

Verfasst: 06.04.2017 21:25
von Himbeergeist
Ich hab mein erstes Motorrad gekauft, als ich erfahren habe, dass ich Vater werde. Mittlerweile hab ich 2 Mädels (2 und 4 Jahre alt) und fahre immer noch Motorrad, obwohl ich gerade überlege, ob ich die SV vielleicht doch verkaufe - wir wollen uns einen Bus anschaffen...

Re: Motorrad fahren als Vater

Verfasst: 16.04.2017 21:00
von Grutze
Vater bin ich zwar nicht, aber seit über 18 Jahren alleinerziehende Mutter. Ich bin in der ersten Schwangerschaft und nach der Geburt der Großen (inzwischen fast 22) noch n paarmal gefahren, hab dann über zwei Jahre Pause gemacht (wegen Zeitmangel) und hab als der Kleine (inzwischen fast 20) 1 1/2 und die Große 3 1/2 waren mein Moped im Winter wieder ausgemistet und bin gefahren. Ich habs einfach vermisst.
Du wirst wahrscheinlich selbst merken, dass Du durch die Verantwortung für n Kind auf der Straße ruhiger wirst. Rennstrecke find ich auch ziemlich ungefährlich.
Fahrradfahren in der Stadt halte ich für riskanter als Moped fahren.

Re: Motorrad fahren als Vater

Verfasst: 08.05.2017 13:48
von utzibbg
Wenn Du fortan nur noch mit einem mulmigen Gefühl im Bauch fährst, würde ich den Moppedschlüssel an den Nagel hängen, weil Du dann nicht befreit fahren kannst und dann gerade deshalb bestimmt ein Unglück passieren wird. Ist dann auf der Rennstrecke aber nicht anders.
Mittlerweile habe ich zwei Kinder und fahre trotzdem noch Motorrad. Zwar nicht mehr so oft und weit, aber immer noch so viel, damit es dem Hobby gerecht wird. Mir würde ganz ohne etwas fehlen und ein halbes Jahr ohne Mopped ist eigentlich schon immer zu viel.
Umsichtig muss man eh immer fahren, es sei denn, es liegt einem eh nichts am Leben.
Viele haben zu mir gesagt, dass ich jetzt bestimmt nicht mehr auf die Rennstrecke gehe, weil sie es zu gefährlich befinden.
Ich behaupte auch das Gegenteil. Dass die Abendrunde auf der Landstrasse viel gefährlicher ist.
Und wenn es passieren soll, passiert es eh. Lass das Moppedfahren sein, dann fällt Dir ein Ziegel auf den Kopf

Re: Motorrad fahren als Vater

Verfasst: 10.07.2017 10:49
von gummistiefl
Hallo zusammen,

nochmals danke für die ganzen Kommentare! :dankeschoen:

Damit ihr auch einen Abschluss zu dem Thema habt:

Ich war ja Ende Mai mit den Kollegen in Sardinien für eine Woche.
Wer schon mal da war, dem muss ich ja nichts über die Insel erzählen.
Kurz gesagt ist es komplett Motorradland --> Wenig Verkehr, schöne Strassen, Traum Aussichen, Meer ist immer in der Nähe, Essen genau so Top, Polizei sehr wenig und wenn dann haben sie einen immer vorbei gewunken.
Einziges Manko an Sardinien sind die zum Teil schlechten Zustände der Strassen. Da verstehe ich jeden der mit der GS unterwegs ist.
Zurück zum Thema..

Beim Fahren selbst hatte ich den Kopf immer frei, auch wenn man es mal ordentlich fliegen hat lassen..
Aber Abends beim Rückblick des Tages hab ich immer ein schlechtes Gewissen bekommen und das hat mir auf die Dauer auch den Spass genommen.

Ich habe dann an Tag 4 oder 5 für mich entschieden, das dies die letzten schönen Kilometer auf der öffentlichen Strasse sein werden... zumindest für die nächsten 10-15 Jahre.

Nach dem jetzt etwas Zeit vergangen ist, bin ich mit der Entscheidung sehr zufrieden.
Ich hab jetzt schon einige Tage auf der Rennstrecke geplant. Die SV befindet sich derzeit wieder im Umbau dafür.

In 2 Wochen gehts los und ab da im 2 Wochen Rhythmus --> Castelleto di Branduzzo (Urlaub ComoSee) --> Red Bull Ring (nicht ideal mit der SV) --> Circuit de Chenevières (Leute aus dem Forum sind auch dabei) --> Pannonia Ring

Ich hoffe das ich noch mehr SV Treiber auf den Rennstrecken treffe. Bis auf eine Begegnung ist das auf der LS nie der Fall gewesen.

Gruss Thomas