Langstrecke fahren nach 3 Jahren Stilllegung?


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Langstrecke fahren nach 3 Jahren Stilllegung?

#1

Beitrag von doubleyu » 20.05.2014 10:08

Liebe SV Gemeinde,

es hat jetzt endlich geklappt :D , ich habe eine SV1000N (K4) mit 15 tkm aus 1. Hd gefunden. Das Problem ist, dass das Motorrad seit 3 Jahren steht, keinen TÜV hat und 250 km überführt werden muss.

Die 1. Frage ist: Lieber mit einem Transporter abholen ODER die Strecke mit rotem Kennzeichen selber fahren? Die SV hat die letzte Inspektion bei 14 tkm gehabt und wurde dann nach 1000 km Fahrt 3 für Jahre nicht bewegt.

Die 2. Frage ist: Die Reifen sind wenig gefahren. Trotzdem wechseln? Eine Inspektion mit Wechsel aller Flüssigkeiten würde ich machen lassen (Öl, Bremsflüssigkeit, Kühlwasser?). Würdet Ihr auch das Ventilspiel schon jetzt prüfen?

Habt Ihr noch einen weiteren Tipp für mich? Bin für jeden Hinweis sehr dankbar,

Vlg,
W.

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bigrick
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Re: Langstrecke fahren nach 3 Jahren Stilllegung?

#2

Beitrag von bigrick » 20.05.2014 10:28

Bei Reifen kommts auf die Lagerung an. Bei dunkler und halbwegs kühler Lagerung sind 3 Jahre kein Problem. UV Strahlung und Hitze lässt den Reifen schneller altern (porös, Ozonrisse, etc...).

Die Flüssigkeiten altern auch, entsprechend der Standzeit, da ist ein Wechsel nicht verkehrt (vor allem bei der Bremssuppe). Ventilspiel ändert sich aber nicht durch stehen. Das würd ich nach Wartungsvorgabe machen.

Wenn die Maschnie zweifelsfrei intakt ist kannst se selbst fahren, wenn nicht, auf Hänger oder Transporter holen und daheim die ersten Runden drehen. Von den Kosten her dürfte sich das alles nicht sooo viel nehmen, nur ein Transporter dürfte wohl am teuersten sein, Anhänger günstigster.

So würd ichs machen
VG

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mo68
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Re: Langstrecke fahren nach 3 Jahren Stilllegung?

#3

Beitrag von mo68 » 20.05.2014 10:38

Hast Du die Möglichkeit , das Moped mal aufzubocken und die Räder frei drehen zu lassen ( Standplatten !!! ) .
Mal angucken , ob sich die Räder "rund" drehen oder eiern .
Geistige Reife kommt mit zunehmendem Alter --- warum klappt das bei mir nicht ???

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Re: Langstrecke fahren nach 3 Jahren Stilllegung?

#4

Beitrag von Xray » 20.05.2014 10:39

Wenn du im ADAC bist und es um die Kosten geht würde ich vorsichtig fahren, vorher natürlich an der Tanke Reifendruck prüfen und evt. die Kette was fetten. Auch wenn die Reifen alt sind, sollten 250 km Autobahn noch drin sein!
... das kannste schon so machen aber dann isses halt KACKE!....

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Re: Langstrecke fahren nach 3 Jahren Stilllegung?

#5

Beitrag von voss » 20.05.2014 14:03

Die 2. Frage ist: Die Reifen sind wenig gefahren. Trotzdem wechseln? Eine Inspektion mit Wechsel aller Flüssigkeiten würde ich machen lassen (Öl, Bremsflüssigkeit, Kühlwasser?). Würdet Ihr auch das Ventilspiel schon jetzt prüfen?
Reifen wäre ich mir gut ankucken ( Riesse und Standplatten ) und wenn ok dann weiter fahren.
Ventilspiel wäre ich im jeder Fall überprüfen
sehe hier http://www.svrider.de/Forum/viewtopic.php?f=21&t=95529


Gruß
voss

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Re: Langstrecke fahren nach 3 Jahren Stilllegung?

#6

Beitrag von Quickshifter » 20.05.2014 15:41

Was sind denn bitte
bigrick hat geschrieben: (...Ozonrisse, etc...).
VG
??? :?:
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Re: Langstrecke fahren nach 3 Jahren Stilllegung?

#7

Beitrag von mrk » 20.05.2014 15:55

Wahrscheinlich meinte er eher UV-Licht. Ob nun das Gummi von Reifen so empfindlich auf UV-Licht reagiert weiß ich nun nicht. Müssten die normale Dosis eigentlich abkönnen, oder?
Man kann ein Motorrad nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Motorrad braucht Liebe. In Anlehnung an Walter Röhrl

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Re: Langstrecke fahren nach 3 Jahren Stilllegung?

#8

Beitrag von bigrick » 20.05.2014 16:42

Ozonrisse sind sichtbare Risse an den Reifenflanken, das betrifft Auto, aber vor allem Motorradreifen. (Einige Motorradforen füllt das Problem Seitenweise)

Wie es dazu kommt? Manche sagen durch UV Strahlung, andere durch den Reifenhersteller (Gummimischung, da es bei weitem nicht alle Reifen betrifft), ich hab keine wissenschaftlich fundierte Erklärung dazu. Mir reicht zu wissen das es sowas gibt.

Die Risse können gerade so sichtbar sein, bis hin zu Risse größer als 2mm bei dennen man die Reifenverstärkung betrachten kann.
Diese Risse werden auch bei der HU kritisch bewertet, bis hin zur Verweigerung der Plakette.

Ich hatte 2013 für die GS ein Hinterrad für die GS ersteigert, mit fast neuem Bridgestone Gummi (09er BJ, Profil neuwertig, nicht Porös o.ä.), der bereits Ozonrisse von 1mm größe ausweißt (NACH 4 JAHREN!). So ein Gummi ist für mich nur noch für Burnouts und Vollbremsübungen gut.

VG

PS: Ich kann nen Bild von machen wenn ihr möchtet, hab den Gummi noch im Lager.

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Re: Langstrecke fahren nach 3 Jahren Stilllegung?

#9

Beitrag von Quickshifter » 20.05.2014 17:15

Ok, das Phänomen kenn ich auch. Das ist ganz normale Alterung des Gummis durch Verflüchtigung der Weichmacher. Bei manchen Herstellern/Gummimischungen sehr früh, bei anderen deutlich später. Das Gummi zersetzt sich. Nicht nur durch UV-Strahlung, aber eben auch dadurch. UV-Strahlung ist bekannt dafür, Gummi spröde zu machen. Auch Lacke, Holz, Textilien und vieles mehr werden mit der Zeit angegriffen und zersetzen sich.
Aber von Ozon lese ich hier zum allerersten Mal! Was sind das für Foren in denen das seitenlang diskutiert wird? Klingt nach Motortalk in Kombination mit Sommerloch. :twisted:

Wenn wieder Ozonwarnung ist, stell ich zukünftig mein Moped ins Wohnzimmer. Zum Reifen schonen. :mrgreen:
Humor ist, wenn man trotzdem lacht. (Otto Julius Bierbaum)

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Re: Langstrecke fahren nach 3 Jahren Stilllegung?

#10

Beitrag von doubleyu » 20.05.2014 17:18

OK, vielen Dank für die Info´s! Tolles Forum!

Dann werde ich mich wohl mit einer Roten Nummer in die Deutsche Bahn setzen, die Reifen vorher gut anschauen und dann schön langsam nach Hause fahren.

Ist ja prinzipiell auch eine echte Sicherheitslücke, wenn man ohne Papiere ein Rotes ÜberführungsKZ ohne TÜV etc. bekommt. Bin mir aber sicher, dass "meine" SV im tadellosen technischen Zustand ist.

Ich werde mich hier richtig, d. h. mit Bild vom Moped etc. vorstellen, wenn die SV zu Hause ist. Ein bisschen Chance auf einen Flop hat man ja immer,
Grüße und Danke für die Antworten,
W.

P.S.: Ozonrisse werden tatsächlich beim TÜV moniert. Ozon (0=0) entsteht durch Feinstaub unter hoher Sonneneinstrahlung in den Großstädten und ist supersuperreaktiv, ein sogenanntes Radikal. Gummi erhält in gedehntem Zustand durch den Angriff von Ozon Risse, die quer zur Spannungsrichtung verlaufen. Also bei viel Sonne immer schön in´s Grüne :D

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Re: Langstrecke fahren nach 3 Jahren Stilllegung?

#11

Beitrag von Schumi-76 » 20.05.2014 19:08

Zum Thema Ozon und Reifengummi:

Einfach mal Googlen.
Ozon spaltet die Doppelbindungen des Kautschuks unter Bildung von Carbonsäuren. Es ist in diesem Zusammenhang erwähnenswert, dass die Struktur von Kautschuk durch C. Harries im Jahre 1904 mit Hilfe der Ozonbehandlung aufgeklärt werden konnte. Die Reaktion kann man auch mit niedermolekularen Verbindungen zeigen
Insofern ist die Aussage von bigrick sicher nicht falsch.

Gefunden hier:
http://www.chemieunterricht.de/dc2/auto/gummi.htm
Intessant ist hierzu die Beschreibung des folgendes Experimentes: http://www.chemieunterricht.de/dc2/ozon/v5.htm
UV-Licht beschleunigt das ganze nur indem es u.a. für die Entstehung von anderen aggressiven Sauerstoffverbindungen sorgt... klick

Im übrigen können auch Mikroorganismen wie Schimmel für den Zerfall von Kautschuk sorgen.
Nagut, wenn ich mich hier nicht nützlich machen kann...
...dann mach ich mich eben unbeliebt.

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Re: Langstrecke fahren nach 3 Jahren Stilllegung?

#12

Beitrag von Jan Zoellner » 21.05.2014 10:37

doubleyu hat geschrieben:Ist ja prinzipiell auch eine echte Sicherheitslücke, wenn man ohne Papiere ein Rotes ÜberführungsKZ ohne TÜV etc. bekommt.
Ich nehme mal stark an, dass Du eher ein gelbes Kurzzeit-Nummernschild bekommst (oder hast Du nen Händler, der Dir ein rotes gibt?). Und für das brauchst Du nen Versicherungsnachweis, der entsprechend auch nicht sonderlich billig ist, meist aber beim Abschluss der Versicherung bei der gleichen Gesellschaft verrechnet wird.

Zum Thema: Also ganz speziell bei den Reifen seh ich überhaupt keine Probleme. Roller das Ding heim und gut is. Öl- und Kühlwasserstand checken schadet nicht, das sollte es aber gewesen sein.

Ciao
Jan
--
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Re: Langstrecke fahren nach 3 Jahren Stilllegung?

#13

Beitrag von doubleyu » 21.05.2014 12:38

Jupp, ist richtig, Herr Zoellner: Privatmenschen bekommen die Überführungskennzeichen in gelb. Und die VersicherungsPIN ist aus Kostengründen sehr wichtig, die Zulassungsstelle nimmt schon mal 200 Euronen für 3 Tage.... 8O

Wie habt Ihr denn Eure SVs versichert, bei einem Kaufpreis von knapp 3000 € lohnt nur max. Teilkasko. Oder doch Vollkasko?

Grüße,
W.

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Re: Langstrecke fahren nach 3 Jahren Stilllegung?

#14

Beitrag von Harry » 21.05.2014 12:59

Teilkasko un Haftplicht das ganze Jahr
Kostet ca 90 Euro

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Re: Langstrecke fahren nach 3 Jahren Stilllegung?

#15

Beitrag von mo68 » 21.05.2014 13:52

Harry hat geschrieben:Teilkasko un Haftplicht das ganze Jahr
Kostet ca 90 Euro
Er hat ´ne 1000er ......
Geistige Reife kommt mit zunehmendem Alter --- warum klappt das bei mir nicht ???

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